AFRIKA/SÜDSUDAN - Christliche Religionsführer: “Wir wollen den Frieden wieder herstellen”

Montag, 4 Mai 2015

Juba (Fides) – Die Menschen im Südsudan sind sich selbst überlassen und in vielen Landesteilen herrschen anarchische Verhältnisse. Dies beklagen die Mitglieder des South Sudan Council of Churches (SSCC), der Mitte April eine Delegation zu den Friedensgesprächen nach Addis Abeba (Äthiopien) entsandte.
“Die Kultur der Vergeltung herrscht vor und je länger der Krieg dauert, desto weiter verbreitet sich diese Kultur”, so die Religionsführer. In dem Bürgerkrieg, der Südsudan seit 2013 verwüstet stehen sich Präsident Salva Kiir und der ehemalige stellvertretende Präsident Riek Machar gegenüber. “Das Stammesdenken verbreitet sich zunehmend”, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter, „Gefechte und Zwangsrekrutierungen werden fortgesetzt. Die Vereinnahmung von Land und Viehdiebstähle führen zu schwerwiegenden Problemen. Minderheiten werden ausgegrenzt. Aus größeren Gruppen werden kleinere, die keine Regierung mehr kontrollieren kann”.
“Beide Seiten wollen die Krise militärisch Lösen”, beklagen die Religionsvertreter, “Wie Kinder, die ihre Kräfte messen, kämpfen sie weiter, ohne über die Folgen nachzudenken. Das Misstrauen und der Verdacht sind so groß, dass wir glauben, dass sie nicht mehr in der Lage sind Frieden zu schließen, auch wenn sie dies wollten. Es gibt keinen Ausweg, sie kennen nur Gewalt. Sie reden, aber sie hören nicht zu”.
Deshalb will der South Sudan Council of Churches eine führende Rolle bei der Wiederherstellung des es Friedens spielen und dabei unter der Bevölkerung aktiv werden. Abschließend fordert der SSCC die internationale Staatengemeinschaft auf, humanitäre Hilfen für den Südsudan nicht auszusetzen, denn auf diese Weise “würden nicht die Regierung oder die Kriegsparteien bestraft, sondern die einfachen Leute im Südsudan, was zu neuen Konflikten führen könnte”. (L.M.) (Fides 4/5/2015)


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