ASIEN/INDIEN - Das Sinken der Preise auf dem Fischmarkt erschwert den Fischerfamilien an der indischen Südküste das Überleben: Appell eines Redemptoristen Missionars, der als Seelsorger unter den Fischern tätig ist

Samstag, 22 Januar 2005

Mumbai (Fidesdienst) - Die Tsunami-Katastrophe hat das Leben der Fischer in den Staaten Tamil Nadu und Andra Pradesh an der indischen Südküste sehr beeinträchtigt. Die Erwerbslage in diesen Dörfern wurde ebenso zerstört, wie die Wohnungen, die Boote und die Fischereigeräte. Die Menschen fürchten sich auch vor möglichen Epidemien und essen deshalb weniger Fisch. Dies hat zum Sinken der Preise auf dem Fischmarkt geführt. „Um den von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Menschen zu helfen, bedarf es neben dem Gebet und der materiellen Hilfe auch einer erneuten Kräftigung des Fischmarktes“, so der Redemptoristenpater Xavier Pinto, der das Meeresapostolat unter den Fischern in Südasien koordiniert. Das Meeresapostolat gehört zum Päpstlichen Rat für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, und betreut insbesondere Menschen, die vom Fischfang leben, auf Schiffen arbeiten und deren Tätigkeit mit dem Meer in Verbindung steht.
„Die Menschen befürchten, dass die Fische aus dem Meer von den vielen Leichen verschmutzt wurde, die im Meer gefunden wurden, weshalb der Fischverbrauch zurück ging“, erklärt Pater Pinto, „die Fischmärkte in Indien und Sir Lanka leiden darunter, denn Tausende Menschen essen keinen Fisch mehr. Dies führt zu einer Verschlechterung der Erwerbslage der Fischer“.
Deshalb möchte das Meeresapostolat nach Aussage des Priesters, der die betroffenen Gebiete persönlich besuchte, zur Stärkung der Wirtschaftslage der Fischer beitragen, deren Leben durch die Flutkatastrophe zerstört wurde.
In diesem Zusammenhang klagt Pater Pinto auch über Gerüchte, die in Umlauf gebracht wurden und die Verbraucher vor dem Fischkonsum warnen. Es gebe keinen Anlass zu befürchten, dass die Qualität der Fische unter der Flutkatastrophe gelitten habe. In den am meisten betroffenen Gebieten, würde zur Zeit nicht gefischt, weshalb die Fische aus anderen Regionen kommen. Außerdem würden sich nur wenige Fischsorten, wie zum Beispiel Haie, von Menschenleichen ernähren, weshalb es ausreiche, diese Arten von Fisch nicht zu essen. „Sogar in Staaten wie Karnataka und Maharashtra sind die Fischpreise gesunken, obschon diese Staaten überhaupt nicht mit der Flutkatastrophe in Verbindung stehen“, so Pater Pinto zu den „kollektiven psychologischen Auswirkungen“ der Tragödie.
„Den betroffenen Menschen hilft man auch, indem man diese Gerüchte dementiert, die verheerende Auswirkungen auf die einheimische Wirtschaft haben. Man muss den Menschen vielmehr dabei helfen, dass sie so bald wie möglich wieder zu ihrem normalen Leben zurückkehren können“, so Pater Pinto abschließend. (PA) (Fidesdienst, 22/01/2005 - 38 Zeilen, 397 Worte)


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