AFRIKA/SÜDSUDAN - Infolge des Bürgerkriegs flammen schwelende Stammeskonflikte in Randgebieten wieder auf

Dienstag, 21 April 2015

Juba (Fides) - “In Malakal konnten wir infolge der Gefechte zwischen Shilluk und Dinka das österliche Triduum nicht feiern”, so Missionare, die in der Hauptstadt des südsudanesischen Staates Upper Nile tätig sind, zu Fides. “Der Konflikt zwischen der Regierung unter Präsident Salva Kiir und den Rebellen unter Leitung des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar, hat veheerende Auswirkungen auf die Randgebiete des Südsudan, die sich selbst überlassen sind” so der Missionar weiter, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will.
“Schlimmsten Folgen dieser Vernachlässigung gehört das Wiederaufflammen von schwelenden Konflikten, bei denen es sich oft um Stammeskonflikte handelt, wie dieser zwischen zwei Stämmen, die unter anderem beide die Regierung unterstützen. Ein Streit über die den Verlauf von Grenzen weitete sich in der Karwoche zu einem Konflikt aus. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass es keinen Gouverneur gibt, der in der Lage ist, die Häuptlinge und andere Stammesvertreter in einem Dialog über Streitigkeiten dieser Art zusammenzuführen”, so der Missionar weiter.
“Was im Norden von Malakal geschehen ist, geschieht auch in anderen Landesteilen und dies zeigt, wie komplex die Lage im Südsudan ist, wo es neben dem nationalen Konflikt auch noch viele lokale Konfliktherde gibt“, so der Missionar abschließend.
Der South Sudan Council of Churches (SSCC), in dem sich die christlichen Konfessionen des Landes zusammenschließen, darunter auch die katholische Kirche, legte unterdessen einen Friedensplan vor, der auf der Aussöhnung zwischen den verschiednen Komponenten des Landes basiert. Christliche Kirchenvertreter erklärten sich auch bereit, eine führende Rolle bei den Friedensgesprächen in Addis Abeba (Äthiopien) unter der Schirmherrschaft der „Intergovernmental Authority on Development“ (IGAD) zu übernehmen. Die IGAD, deren Mitglied auch der Südsudan ist, setzt sich für regionale Zusammenarbeit ein. (L.M.) (Fides 21/4/2015)


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