ASIEN/TÜRKEI - Dialog und Dienst: Jahresrückblick der Bruderschaft des Franziskanerordens in Istanbul

Donnerstag, 20 Januar 2005

Istanbul (Fidesdienst) - „Ein Jahr im Zeichen des ökumenischen und interreligiösen Dialogs und des Dienstes“, so fassen die Franziskaner Minderbrüder aus Istanbul im Rückblick auf das vergangenen Jahr ihre Tätigkeit zusammen. Die Niederlassung der Bruderschaft der Franziskaner in Istanbul wurde vor knapp einem Jahr im Februar 2004 eröffnet. Die Ordensbrüder berichten üblere ihre Eingliederung und die Initiativen des Dialogs, der insbesondere einmal im Monat bei Treffen mit den Mitglieder der orthodoxen Gemeinde und der muslimischen Glaubensgemeinschaft stattfand.
Der Gemeinschaft der Franziskaner in Istanbul gehören vier Ordensbrüder aus verschiedenen Ländern an (Italien, Mexiko, Frankreich und Kongo), die bei der Eingliederung in Istanbul auf die jeweiligen eigenen Erfahrungen im Bereich des ökumenischen und interreligiösen Dialogs zurückgreifen konnten. Im Bestreben mit den vielen Besuchern der Kirche „St. Maria Draperis“ ins Gespräch zu kommen, erlernten die Franziskanerbrüder zunächst die türkische Sprache. Dadurch wurde ihnen auch die Kontaktaufnahme mit der gastfreundlichen und sensiblen türkischen Bevölkerung möglich. „Die Bruderschaft ist zu einem Bezugspunkt für das ökumenische Gebet geworden, das zweimal im Monat in unserer Kirche stattfindet“, heißt es im Mitteilungsblatt des Ordens „Fraternitas“.
Für die Zukunft planen die Franziskaner in Istanbul die Veranstaltung von Bibelkursen mit missionarischen Schwerpunkten auf den Spuren des heiligen Apostels Paulus. Die Ordensbrüder konnten unterdessen gute Beziehungen zu allen christlichen Gemeinden aufbauen, an deren Gottesdiensten und ökumenischen Feiern sie teilnehmen. Im Gespräch mit dem Fidesdienst wiesen die Ordensbrüder auch auf zwei besondere Ereignisse hin: an der offiziellen Eröffnung der Ordensniederlassung im Beisein des Generalministers des Franziskanerordens im Februar 2004 nahm im Zeichen der Freundschaft und der Gastfreundschaft auch der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. teil. Außerdem nahmen die Ordensbrüder am Fest des heiligen Apostels Andreas am 30. November 2004 am Festgottesdienst im griechisch-orthodoxen Patriarchat teil, in dessen Rahmen auch die Reliquien des heiligen Johannes Chrisosthomos und des heiligen Gregors von Nazianz. Aus diesem Anlass hatte sich der Generalminister der Franziskaner auch in einem Glückwunschschreiben an den ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. gewandt. Unter den Treffen mit den verschiedenen Religionsvertretern erinnerten die Ordensbrüder auch an das Gespräch mit dem armenischen Patriarchen, Meshrod II., der ebenfalls seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit erklärte.
„Herzliche Beziehungen bestehen auch um Großrabbiner von Istanbul und zu den islamischen Religionsvertretern. Die Minderbrüder möchten vor allem von der Geschwisterlichkeit zwischen den Menschen Zeugnis ablegen, dabei geht es sowohl um die Christen der anderen Konfessionen als auch um die Zusammenarbeit mit Gläubigen anderer Religionen, insbesondere Juden und Muslime“, erklären die Mitglieder der Ordensgemeinschaft der Franziskaner Minderbrüder in Istanbul abschließend. (PA) (Fidesdienst, 20/01/2005 - 37 Zeilen, 404 Worte)


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