ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Hindo bezeichnet die Gesprächsbereitschaft der USA mit Assad als „zwingend notwendig“

Montag, 16 März 2015

Hassakè (Fides) – Die Bereitschaft der US-amerikanischen Regierung zu Verhandlungen mit dem syrischen Regime unter Bashar al-Assad sei eine “Option, die bereits vor langer Zeit hätte gewählt werden sollen”, denn sie sei “zwingend notwendig”, wenn man “sich wirklich um einen Ausweg aus dieser vor vier Jahren begonnenen Tragödie bemühen will”, so der syrisch-katholische Erzbischof von Hassakè-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, zu den jüngsten Erklärungen des amerikanischen Außenministers John Kerry. Nach Ansicht des Erzbischofs hängen die Ergebnisse solcher Verhandlungen jedoch von der Perspektive der USA und anderer geopolitischer Akteure im Hinblick auf die Gespräche ab. “Vor allem”, so Erzbischof Hindo, “muss ein konkreter Verhandlungsvorschlag innerhalb kurzer Zeit auf den Tisch gelegt werden. Ansonsten bedeutet dies, dass man nur Zeit gewinnen will, um eine weitere Schwächung der syrischen Armee abzuwarten, die in Wirklichkeit jedoch an verschiedenen Fronten Terrain gewinnt”.
Eventuelle Verhandlungen seien nur dann möglich, “wenn man auf sinnlose und provokatorische Bedungenen an den Gesprächspartner“ verzichte. „In diesem Sinn“, so Erzbischof Hindo weiter “wenn ich Gerüchte höre, die eine militärische Offensive in den Konfliktgebieten in Betracht ziehen, die die Grenzen zwischen souveränen Staaten in keiner Weise berücksichtigen sollen. Dies scheint mir kein korrekter Anfang. Wer das Wohl des syrischen Volkes und des irakischen Volkes will, darf nicht von Krisen profitieren um die eigenen geopolitischen Interessen durchzusetzen. Und es darf auch nicht länger an die Existenz angeblicher gemäßigter Rebellen geglaubt werden, denn im Laufe der Zeit haben sich alle bewaffneten Gruppen, die gegen Assad kämpfen, einer dschihadistischen Ideologie angeschlossen”. (GV) (Fides 15/3/2015).


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