AFRIKA/KENIA - Justitia-et-Pax-Kommission veröffentlicht Studie zu den Ursachen interner Konflikte

Mittwoch, 11 März 2015

Nairobi (Fides) – Wie aus einer Studie der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission hervorgeht, gehören Jugendarbeitslosigkeit, ungleiche Verteilung der Ressourcen, Konflikte um Landbesitz und zwischen ethnischen und politischen Gruppen zu den potentiellen Ursachen der internen Konflikte in Kenia. Im Rahmen der Untersuchung wurden 582 Personen in 7 der 47 Verwaltungsbezirke des Landes (Kisii, Kisumu, Nairobi, Nakuru, Trans Nzoia und Uasin Gishu) befragt.
Die Studie befasst sich mit den „Brennpunkten“ im Hinblick auf die Ursachen der Konflikte unter Berücksichtigung der progressiven Verteilung der zentralen Regierungsmacht auf lokale Verwaltungen. Diese neue Machtverteilung ist für 23% der Befragten Anlass zur Sorge, die befürchten dass sich Konflikte dadurch zuspitzen können. Am größten ist diese Sorge in Uasin Gishu (51%), während die Menschen in Nakuru zuversichtlicher sind (14%).
Doch die Faktoren, die besondere Sorge bereiten sind andere. Insbesondere besteht die Befürchtung, dass eine Gruppe die Oberhand über eine andere gewinnt (58% halten dies für eine mögliche Konfliktursache); Streit um Landbesitz (insbesondere in Nakuru und Kisumu ); und die ungleiche Verteilung der Ressourcen (74,8%).
Unterdessen sind 82% der Befragten der Ansicht, dass junge Menschen die politische Führung mehr beeinflussen können, als Politiker. Deshalb wird die Jugendarbeitslosigkeit wird von 74,2% der Befragten auch als größtes Risiko für die Stabilität des Landes betrachtet, auch weil skrupellose Politiker jugendliche Randgruppen manipulieren. Die Studie erinnert auch daran, dass sich die Zahl der Straßenkinder in den Jahren von 1992 bis 1996 verdreifachte. Diese leben heute als junge Menschen auf der Straße und sind leichte Opfer für die von skrupellosen Politikern benutzten Banden.
Damit sich dramatische Situationen, wie es sie in der Zeit nach der Wahl in den Jahren 2007-2008 gab, als 1.300 Menschen starben und 35.000 fliehen mussten, nicht wiederholen, empfiehlt die Studie Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. (L.M.) (Fides 11/3/2015)


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