ASIEN/SYRIEN - Regimegegner lehnen Waffenstillstand in Aleppo ab: Bischof Abou Khazen kritisiert Vorgehen ausländischer Mächte

Mittwoch, 4 März 2015

Aleppo (Fides) – Die Regimegegner lehnen den von dem UN-Gesandten Steffan de Mistura vorgeschlagenen humanitären Waffenstillstand in Aleppo ab. Dies zeige ein weiteres Mal,, dass der Konflikt in Syrien “nicht beendet wird, so lange externe Kräfte dies nicht wollen”, so der Apostolische Vikar von Aleppo, Georges Abou Khazen OFM, zum Scheitern eines geplanten humanitären Korridors für die Menschen in der gemarterten Stadt.
Wie der UN-Sondergesandte mitteilt, hattet sich die Regierung in Damaskus zu einem sechswöchigen Waffenstillstand bereit erklärt, während die Oppositionellen, darunter auch die islamistische al- Nusra-Bewegung und vom Westen unterstützte “Rebellen”, einen solchen Vorschlag nicht in Betracht ziehen wollen, wenn er nicht mit dem Rücktritt Assads und seines Regierungsapparats und deren Verurteilung wegen Kriegsverbrechen einher geht.
Die Oppositionellen lehnt ein Treffen mit dem UN-Gesandten ab und betonten, dass ein längerer Waffenstillstand die Stellungen der Regierungsarmee stärken würde.
“Diese unmissverständliche Ablehnung”, so Bischof Abou Khazen im Gespräch mit Fides, “bestätigt in gewisser Weise, was wir alle bereits wissen: der Krieg wird so lange nicht zu Ende gehen, bis die ausländischen Mächte dies wollen. USA und Türkei stellten erst vor kurzem ein dreijähriges Ausbildungsprogramm für Rebellen vor. Dies bedeutet, dass der Krieg ihrer Ansicht nach weitere drei Jahre dauern wird... Vor den Aufständen wurde die Grenze zur Türkei streng bewacht und wenn ein Hirten die Grenze übertrat um ein verirrtes Schaf zurückzuholen, wurde er erschossen. Nun kommen Tausende Kämpfer mit schweren Waffen über diese Grenze, während Flüchtlinge aufgehalten werden, die aus Syrien vor der Gewalt der Dschihadisten fliehen”.
„Es bleibt uns nur die Hoffnung, die uns der Glaube schenkt“, so der Bischof abschließend, „Denn wir wissen, aus Erfahrung dass der Herr groß und gut ist. Wir legen unser Schicksal in seine Hände und nicht in die Hände der einen oder anderen Weltmacht, so groß sie auch sein mag.”. (GV) (Fides 4/3/2015)


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