ASIEN/PAKISTAN - Amnesty International beklagt Zunahme religiöser Intoleranz

Mittwoch, 25 Februar 2015

Islamabad (Fides) – “Im Jahr 2014 nahmen in Pakistan die Intoleranz und Diskriminierung aus religiösen und ethnischen Gründen zu”, so Amnesty International im aktuellen Bericht zur Lage der Menschenrechte 2014-2015, die Organisation beklagt, dass „die Behörden keine entsprechenden Maßnahmen ergreifen um dies zu bekämpfen”. “In Pakistan”, heißt es in dem Bericht, “ist Blasphemie weiterhin auch mit der Gewalt der Sicherheitsdienste verbunden. Die Polizei wurde mehrfach über bevorstehende Aggressionen gegen Personen wegen angeblicher Blasphemie informiert, doch es wurden keine angemessenen Schutzmaßnahmen getroffen. Schiitische Muslime kamen bei Anschlägen bewaffneter Gruppen ums Leben; auch Ahmadi und Christen wurden zur Zielscheibe”.
Trotz einiger positiver Entwicklungen in der Region Asien-Pazifik “gibt es eine allgemeine Tendenz zur Regression infolge von Straffreiheit, anhaltender Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen, Folter und Todesstrafe, Unterdrückung von Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Druckausübung auf die Zivilgesellschaft und Drohungen gegen Menschenrechtsschützer”, so Amnesty.
“Verschiedene Länder der Region verhängen weiterhin die Todesstrafe. Im Dezember kamen bei einem Anschlag der Taliban auf eine Schule in Peshawar 149 Menschen ums Leben, darunter 134 Kinder: der tödlichste Anschlag in der Geschichte Pakistans. Die einzige Antwort der Regierung war die Widerrufung des Moratoriums und das Todesurteil für sieben Männer, die bereits für vorherige terroristische Verbrechen vorbestraft waren. Über 500 Personen riskieren ein Todesurteil”, heißt es in dem Bericht, der beklagt, dass auch “politisch motivierte Übergriffe auf Journalisten in besorgniserregender Weise zugenommen haben. In Pakistan wurden mindestens acht Journalisten in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit ermordet, womit das Land zu einem der weltweitgefährlichsten für diese Berufssparte wird“. Schließlich prangert Amnesty auch die Fortsetzung der “Praxis der Zwangsehen und der so genannten Ehrendelikte an”. (PA) (Fides 25/2/2014)


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