AFRIKA/NIGER - Friedfertige Haltung der Gläubigen nach antichristlichen Exzessen beispielhaft

Samstag, 14 Februar 2015

Niamey (Fides) – Der einheimische Journalist Abdoulahi Nouhou schildert in einem Bericht die Reaktion der Christen in Niger nach den tragischen Ereignissen im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Veröffentlichungen des französischen Satiremagazin “Charlie Hebdo” Mitte Januar. Den Bericht stellt der Ordensobere der Redemptoristen-Vizeprovinz Westafrika, Pater Nicolas Ayouba, zur Verfügung. Von den antichristlichen Übergriffen war auch eine Kirche der Redemptoristen betroffen.
„Die tragischen und zerstörerischen Ereignisse vom 16. und 17. Januar 2015 in Zinder und Niamey konnten die Gelassenheit der einheimischen Christen nicht erschüttern“, heißt es in dem Artikel. “Die Ereignisse wurden einstimmig von allen friedliebenden Menschen in Niger vorurteilt, insbesondere auch von den Muslimen. Trotz des religiösen Chaos im Namen derer die Kundgebungen gegen ‘Charlie Hebdo’ stattfanden und der unkontrollierten und barbarischen Gewalt gegen Gotteshäuser, forderten die Christen ihre Mitbürger zu Ruhe, Gelassenheit und Toleranz auf. Insbesondere soll kein Hass gegenüber Muslimen geschürt werden“.
“Eine solche Haltung der Bewältigung der Ereignisse, die die Christen angesichts der von den Demonstranten verursachten sinnlosen und irreparablen Verluste einnahmen, sollte beispielhaft für ganz Afrika und andere Teile der Welt sein“, betont der Journalist.
„Am Montag, den 26. Januar, baten auch die katholischen Bischöfe Christen und Muslime öffentlich um die Bewahrung der Ruhe und das Bemühen um ein friedliches Zusammenleben”, heißt es in dem Bericht weiter. “Welch außerordentliche Friedfertigkeit! Welch unerschütterliche Haltung der Gewaltlosigkeit! Sie wurden grundlos angegriffen und ermordet, ihr Eigentum verwüstet und dafür müsste man die Christen eigentlich um Vergebung bitten, doch kurioserweise sind sie selbst es, die sich bei anderen Glaubensgemeinschaften entschuldigt und diese zum friedlichen Zusammenleben aufrufen. Ihre Einrichtungen wurden zerstört und es wird viel Zeit brauchen um sie wieder aufzubauen, doch sie sind nicht wütend auf die Einwohner von Niger. Im Gegenteil, sie landen zu Freundschaft, Brüderlichkeit und Einheit auf, wenn es darum geht, den gemeinsamen Feind des religiösen Fanatismus zu bekämpfen... Niemand wird im Einzelnen verantwortlich gemacht sondern man beruft sich auf das Gottvertrauen. Welche hohes Niveau an Toleranz!” (CE) (Fides, 14/02/2015)


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