ASIEN/IRAK - „Christen verzeihen die Gewalt, die sie erleiden, und hoffen weiterhin auf ein friedliches Zusammenleben zwischen allen Irakern“, so Pfarrer Nizar Semaan, nach der Freilassung des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul

Dienstag, 18 Januar 2005

Mossul (Fidesdienst) - „Über die Freilassung von Erzbischof Basile Georges Casmoussa freuen sich alle Christen in Mossul“, so der katholische irakische Priester Nizar Semaan aus Mossul, der im Gespräch mit dem Fidesdienst die Freilassung des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul bestätigt, und dabei aber erklärt, dass „Erzbischof Camoussa zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht in die Bischofsresidenz zurückgekehrt ist.
Pfarrer Semaan betont in diesem Zusammenhang auch, dass „Christen die Gewalt, die sie erleiden, verzeihen und weiterhin auf ein friedliches Zusammenleben zwischen allen Irakern hoffen“.
Insgesamt leben in den beiden syrisch-katholischen Bistümern in Bagdad und Mossul rund 75.000 katholische Gläubige. Erzbischof Athanase Matti Shaba Matoka leitet die syrisch-katholische Glaubensgemeinschaft in Bagdad, währen Erzbischof Basile Georges Casmoussa für die Gläubigen in Mossul verantwortlich ist. Infolge der Glaubensverkündigung durch Jesuiten und Franziskaner Minderbrüder, die 1626 in Aleppo (Syrien) begann, beschloss ein Teil der syrisch-antiochischen Gemeinde, die so genannten „Jakobiten“ sich mit der Kirche in Rom zu unieren, woraus die syrisch-katholische Kirche entstand, die jedoch das patristische Erbe und die liturgischen Formeln der ursprünglichen Kirche beibehielt. Im Irak leben syrisch-katholische Gläubige sowohl im Norden als auch im Süden des Landes: in Bassora gibt es zum Beispiel eine kleinen Gemeinde; in Bagdad leben rund 30.000 syrisch-katholische Gläubige; in Kirkuk und Mossul sind es rund 45.000. Die liturgische Sprache der syrisch-katholischen Gemeinden ist vorwiegend Arabisch, vor allem in den Großstädten, in kleineren Gemeinden, vor allem in den Dörfern um Mossul oder in der Kleinstadt Karakosh mit rund 25.000 Gläubigen, finden liturgische Feiern jedoch auch in Aramäisch statt. Das Patriarchat der syrisch-katholischen Kirche hat seinen Sitz in Beirut (Libanon). (LM) (Fidesdienst, 18/01/2005 - 26 Zeilen, 288 Worte)


Teilen: