AMERIKA/BRASILIEN - Schleppende Umsetzung der Agrarreform: weitere Gewalt gegen Gemeinden der Quilombolas

Montag, 2 Februar 2015

Alto Alegre (Fides) – Die Kommission für Landpastoral und Landarbeit in Alto Alegre di Maranhão prangert weitere Gewalt gegen die Indio-Gemeinden der Quilombolas Im brasilianischen Bundesstaat Maranhão an. Während Vertreter der Quilombolas-Gemeinden am 25. Januar zu einem Treffen in Mamorana (in einer ländlichen Gemeinde der Region Alto Alegre do Maranhão), steckten Kriminelle deren Wohnungen und Vorratslager in Brand, wobei auch landwirtschaftliche Geräte und Saatgut beschädigt wurden.
Seit 2009 wurden Quilombolas-Gemeinden immer wieder von den Grußgrundbesitzern ("fazendeiros") in der Region bedroht. “Die Situation ist sehr ernst! Trotz zahlreicher Proteste der Landarbeiter kommt die Zuteilung des Landbesitzes zur sehr langsam voran. Unterdessen befürchten, die Quilombolas eine weitere Zunahme der Gewalt und den Mord an ihren Ortsvorstehern”, heißt es in einer Verlautbarung der Kommission.
Der Staat Maranhão gehört zu den Brennpunkten der Landkonflikte in Brasilien. Allein im Januar 2015 kam es bereits in 35 Fällen zu Ausschreitungen. Die bürokratischen Verzögerungen bei der Agrarreform und der Zuteilung von Landbesitz an die Quilombolas stehen dabei im Mittelpunkt der Proteste. Die katholische Kirche tritt im Rahmen des Indio-Missionrates CIMI für die Interessen dieser Bevölkerungsteile ein (vgl. Fides 7/04/2014). (CE) (Fides 02/02/2015)


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