AFRIKA/ÄGYPTEN - Präsident al-Sisi nimmt an der Mitternachtsmesse in der koptisch-orthodoxen Kathedrale teil

Mittwoch, 7 Januar 2015

Kairo (Fides) – Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi nahm Abend des 6. Januar an der Mitternachtsmesse mit dem koptischen Patriarchen Tawadros II. in der St. Markus-Kathedrale in Kairo teil. “Die persönliche Teilnahme des ägyptischen Präsidenten an der weihnachtlichen Mitternachtsmesse der orthodoxen Kopten”, so der koptischen katholische Bischof von Guizeh, Antonios Aziz Mina “ist ein historisches Ereignis in der Geschichte Ägyptens: in der Vergangenheit entsandten die Präsidenten jeweils einen Vertreter. Einige der ägyptischen Präsidenten, darunter Hosni Mubarak und Mohamed Morsi, übermittelten ihre Weihnachtsglückwünsche telefonisch, während andere, wie zum Beispiel Abd el- Nasser und der Interims-Präsident Adli Mansour, in den Tagen vor dem koptisch-orthodoxen Weihnachten einen Höflichkeitsbesuch abstatten.”.
Im Rahmen der Mitternachtsmesse, die vom staatlichen Fernsehen übertragen wurde, hielt Präsident al-Sisi auch eine kurze Ansprache neben dem Patriarchen Tawadros. “Der Präsident”, so Bischof Aziz Mina, “hob dabei insbesondere zwei wichtige Aspekte hervor: er erinnerte daran, dass Ägypten über Jahrtausende hinweg wegweisend für die ganze Menschheit war und die Welt heute von Ägypten immer noch eine Rückkehr zur eigenen Zivilisationsgeschichte erwartet, damit das Land wieder eine bedeutende Rolle in der internationalen Staatengemeinschaft spielt“. „Außerdem”, so der koptisch-katholische Bischof von Guizeh weiter, “betonte al-Sisi, dass man, wenn man von der ägyptischen Bevölkerung spricht, Bezeichnungen vermeiden sollte, die zur Spaltung beitragen und sich nicht fragen sollte, ‘um welche Art von Ägyptern es geht?’. Damit soll unterstrichen werden, dass vor allem die gemeinsame Staatsbürgerschaft zählt, unabhängig von kulturellen und religiösen Unterschieden''.
Vor einigen Tagen hatte Präsident al-Sisi in einer Ansprache an die Dozenten der sunnitischen Al-Azhar-Universität betont, dass diese “aus sich herausgehen” und eine “religiöse Revolution” begünstigen sollten, damit Fanatismus durch eine “erleuchtete Weltanschauung” abgelöst wird, damit sie sich “vor Gott” nicht dafür rechtfertigen müssen, dass sie die islamistische Glaubensgemeinschaft in den Ruin getrieben haben (vgl. Fides 2/1/2015). (GV) (Fides 7/1/2015)


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