ASIEN/INDIEN - „Wir dürfen nicht den Hass finanzieren“. Hilfsmittel für Opfer des Seebebens dürfen nicht in den Taschen hinduistischer Fundamentalisten enden

Mittwoch, 12 Januar 2005

Kalkutta (Fidesdienst) - Es muss verhindert werden, dass Hilfsmittel für Opfer des Seebebens in den Händen hinduistischer Fundamentalisten enden, die religiösen Hass und soziale Diskriminierung fördern: Dies fordern in den Vereinigten Staaten lebende Inder im Rahmen der „Campaign to Stop Funding hate“. In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, warnen die Veranstalter der Kampagne alle Spender davor, ihre Hilfsmittel an Verbände oder Einrichtungen weiterzuleiten, von denen sie nicht wissen, ob sie an demokratische Werte, Pluralismus und Zusammenleben der Religionen glauben oder vielmehr die soziale und religiöse Spaltung in Indien unterstützen.
Die Kampagne erinnert auch an die Diskriminierung der Opfer des Erdbebens in Gujarat (2001) und des Wirbelsturms in Orissa (1999), wo Muslime und Christen von fundamentalistischen Hindugruppen von den Hilfsmaßnahmen ausgeschlossen wurden, womit weitere soziale und religiöse Spaltungen geschaffen wurden.
George Abraham erklärt im Namen der Veranstalter der Kampagne, dass bei beiden Gelegenheiten fundamentalistische Hindugruppen die Naturkatastrophen dazu nutzten, um sich selbst als Helfer an vorderster Front zu profilieren, dabei die Hilfe aber manipulierten. „Diese ungleiche Verteilung der Hilfsmittel trug nicht nur zu gesellschaftlichen Spannungen bei, sondern vertiefte auch die Kluft zwischen Kasten und Religionen.“
Auch nach der Tsunami-Katastrophe riefen fundamentalistische Gruppen wie zum Beispiel die Hindu Swayamsewak (HSS), Sewa International oder Vishwa Hindu Parishad America zu Spenden für die Opfer des Seebebens auf. „Diese Organisationen stehen mit gewalttätigen und intoleranten Gruppen in Indien wie zum Beispiel die Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) in Verbindung, die für zahlreiche Episoden der Gewalt gegen Christen und Muslime bekannt ist“, so George Abraham.
In dem Papier, das dem Fidesdienst vorliegt, werden alle Spender in Amerika und in aller Welt aufgerufen „eine verantwortliche Wahl zu treffen und Gruppen zu unterstützen, die für ein langjährige Tradition und ihren Einssatz für Pluralismus, Demokratie und gesellschaftliche und religiöse Harmonie bekannt sind.“ (PA) (Fidesdienst, 12/01/2005 - 32 Zeilen, 312 Worte)


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