ASIEN/PAKISTAN - Amnesty fordert Gerechtigkeit und Reform des Blasphemie-Paragraphen

Mittwoch, 5 November 2014

Lahore (Fides) – “Die pakistanischen Behörden müssen für Gerechtigkeit sorgen und die Verantwortlichen im Fall des Mordes an dem der Blasphemie beschuldigten christlichen Ehepaares der Justiz übergeben“, dies Fordert Amnesty International mit Bezug auf die jüngsten tragischen Ereignisse in Kasur (vgl. Fides 4/11/2014).
„Dieser Mord ist nur ein weiterer Beweis für die Gewalt, die in Pakistan jedem nach einer Anklage wegen Blasphemie widerfahren kann, auch wenn die religiösen Minderheiten am meisten davon betroffen sind. Die Verantwortlichen missen der Justiz übergeben werden und die pakistanischen Behörden müssen allen Gemeinschaften den notwendigen Schutz garantieren”, so David Griffiths, stellvertretender Leiter der Abteilung Asien-Pazifik bei Amnesty International. “Diese Art von Gewalt”, so Griffiths weiter, “speist sich aus den unterdrückenden Gesetzen zur Blasphemie vor dem Hintergrund eines Klimas der Angst unter religiösen Minderheiten. Eine Einfache Anklage wegen Blasphemie reicht oft aus, um eine Person oder eine ganze Gemeinschaft zu gefährden. In diesem Fall scheint eine aufgebrachte Menge die Rolle des Richters und des Henkers übernommen zu haben”.
Nach Ansicht von Amnesty, “verstößt der Blasphemieparagraph gegen Normen des internationalen Rechts und gegen die Menschenrechte, weshalb eine Reform dringend notwendig ist, damit Missbrauch verhindert wird, wobei eine eventuelle Abschaffung nicht ausgeschlossen werden sollte. Da die Regierung nicht konsequent gegen Gewalt im Namen der Religion vorgeht, wird die Botschaft verbreitet, dass Missbrauch unter dem Vorwand der Beleidigung religiösen Empfindens schamlos betrieben werden kann”. (PA) (Agenzia Fides 5/11/2014)


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