ASIEN/HEILIGES LAND - Katholische Bischöfe: Anerkennung der “aramäischen” Nationalität soll zur Spaltung zwischen palästinensischen Christen und anderen Palästinensern führen

Montag, 22 September 2014

Jerusalem (Fides) – Der Beschluss des israelischen Innenministerium, das in Ausweisen die Bezeichnung “aramäisch” zu der Bezeichnung “christlich” hinzufügen damit die Bezeichnung “arabisch” für palästinensische Christen mit israelischer Staatsbürgerschaft ersetzen will, betrachten die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes als “Versuch, die palästinensischen Christen von anderen Palästinensern abzugrenzen”. Dies geht aus einer Veröffentlichung der Justitia-et-Pax-Kommission der katholischen Bischöfe hervor, in der diese die jüngste Maßnahme der israelischen Regierung als ideologisch geprägt bezeichnen.
Wie die israelische Presse berichtet, hat das israelische Innenministerium ein Dokument unterzeichnet, das sie Anerkennung der “aramäischen” Nationalität von anderen im Land präsenten Nationalitäten unterscheidet. Damit sollen rund 200 Christliche Familien dieser antiken Nationalität die Möglichkeit erhalten, sich als „Aramäer“ und nicht mehr als „Araber“ zu identifizieren.
In ihrer Verlautbarung bezeichnen die katholischen Bischöfe im Heiligen Land die Maßnahme als künstliche und politische Operation, die darauf ausgerichtet ist, diese antike Identität aus der Gesichte der Völker des Nahen Ostens zu nutzen, um Christen in Israel ein separate Nationalität zu geben: “Die aramäische Sprache“, so die Bischöfe, „war jahrhundertelang die Sprache der Juden. So lange bis die hebräische Sprache Ende des 19. Jahrhunderts erneut eingeführt wurde. Die Araber sprachen im Laufe der Jahrhunderte Aramäisch, Griechisch und Arabisch, bis sich schließlich endgültig die arabische Sprache durchsetzte. Wir sind heute in Israel palästinensische Araber. Sollte dieser Versuch der Spaltung zwischen palästinensischen Christen und anderen Palästinensern dazu dienen, die Christen zu schützen, wie die israelischen Behörden behaupten, “dann wollen wir klären – und damit wenden sich die Bischöfe an die israelische Regierung: gebt uns an erster Stelle alle unsere Häuser und Grundstücke zurück, die sie beschlagnahmt haben. Der beste Schutz für uns ist es, wenn wir bei unserem Volk bleiben dürfen. Der beste Schutz wäre es, wenn endlich ernsthaft der Weg des Friedens beschritten würde”.
Die Bischöfe appellieren in diesem Zusammenhang auch an die “einige palästinensische Christen in Israel, die dieser Idee anhängen” und bereit sind, die eigenen “aramäische” Nationalität zu beanspruchen, um die arabische Identität abzulegen, damit sie Zugang zum israelischen Militärdienst haben: “Es ist nicht möglich“, heißt es in dem Dokument, “dass ihr eurem Volk schadet, um damit die persönlichen Interessen in diesem Moment zu verwirklichen. Mit einer solchen Haltung, tut ihr weder euch selbst noch Israel Gutes. Israel braucht jene Christen, zu denen Christus sagte: “Selig, die Frieden stiften” und nicht selig die, die die eigene Identität verzerren”. (GV) (Fides 22/9/2014)


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