ASIEN/PAKISTAN - Pakistanisches Gericht setzt geplante Hinrichtung aus

Donnerstag, 18 September 2014

Islamabad (Fides) – Ein Gericht in Rawalpindi veranlasst die Aussetzung der Hinrichtung des zum Tode verurteilten Shoaib Sarwar, die am heutigen 18. September vollzogen werden sollte. Die Hinrichtung des in dritter Instanz wegen Mordes zum Tode verurteilten Sarwar, wäre die erste Hinrichtung eines Zivilisten in Pakistan seit der Einführung des Moratoriums vor sechs Jahren gewesen. Die Aussetzung durch das pakistanische Gericht ist bis zum kommenden 13. Oktober gültig. In den vergangenen Tagen hatten verschiedene Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch aber auch die Justitia-et-Pax-Kommission der pakistanischen Bischöfe versucht die Vollziehung der Todesstrafe zu verhindern (vgl. Fides 17/9/2014).
Im Rahmen der Kampagne für die Abschaffung der Todesstrafe findet unterdessen am Kommenden 26. September in Lahore eine von verschiedenen zivilen Bürgerrechtsorganisationen veranstaltete Versammlung statt. Die pakistanische Kirche begrüßt die nun beschlossene Aussetzung der Hinrichtung. Bischof Joseph Arshad von Faisalabad erklärt gegenüber Fides: “Die Kirche setzt sich für den Wert des menschlichen Lebens ein. Das Leben ist ein Geschenk Gottes und der Menschen darf nicht darüber urteilen. Wir werden die Kampagne für die Abschaffung der Todesstrafe in Pakistan auch künftig unterstützten und die Menschen auf die Notwendigkeit der Achtung der Heiligkeit des Lebens – dies gilt auch für das Leben eines Mörders aufmerksam machen..“
In pakistanischen Gefängnissen warten rund 8.000 zum Tode verurteilte Häftlinge auf die Vollziehung des Urteils. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung unter Nawaz Sharif erklärt man werde das Moratorium zur Todesstrafe verlängern. Beamte der Europäischen Union hatten zu Verstehen gegeben, dass eine Wiederaufnahme der Hinrichtungen die Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union beeinträchtigen könnte. (PA) (Fides 18/9/2014)


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