ASIEN/HEILIGES LAND - Katholische Schulen widerrufen Streik: Behörden halten “Verstaatlichung” für eine mögliche Lösung

Samstag, 30 August 2014

Jerusalem (Fides) – Die letzten beiden Jahre waren für die katholischen Schulen in Israel nicht einfach, insbesondere unter finanziellen Gesichtspunkten: der Bildungsminister hatte die Subventionen progressiv reduziert (um 35%) und auch die Zuschüsse für die Familien eingeschränkt. Dies führte dazu dass die Anmeldungen im vergangenen Jahr an verschiedenen Schulen zurückgingen. Nach Ansicht der israelischen Behörden sollen katholische Schulen in “öffentliche” Schulen umgewandelt werden: so wäre zwar ihr Überleben gesichert, doch sie würden ihre spezifische Position verlieren, was die katholische Kirche im Heiligen Land als diskriminierend und nicht akzeptabel betrachtet.
Wie das Lateinischen Patriarchat Jerusalem mitteilt, versuchte die Arbeitsstelle für das katholische Bildungswesen im Rahmen verschiedener Sitzungen nach Lösungen zu suchen. Die Versammlung der katholischen Bischöfe im Heiligen Land bat in einem Schreiben an den israelischen Bildungsminister um einen Gesprächstermin, der in den vergangenen zwei Jahren jedoch nicht zustande kam.
Nun hatten die katholischen Schulen für den ersten Schultag am 1. September einen Streik angekündigt: dies hatte das Kollegium der Schulleiter der katholischen Schulen, der so genante “G14” unter Leitung von Pfarrer Abdelmassih Fahim in Beisein von Bischof Boulos Marcuzzo beschlossen. Damit wollten die katholischen Schulen auf das Schweigen der israelischen Behörden aufmerksam machen, die sich nicht um eine Lösung für die schwierige Situation katholischer Bildungseinrichtungen im Heiligen Land bemühen.
Nach der Ankündigung des Streiks, kam prompt die Antwort des Bildungsministers: nun soll ein Datum für ein Treffen festgelegt werden, bei dem die Probleme und mögliche Lösungen erörtert werden. Daraufhin widerrief der G14 im Zeichen der Gesprächsbereitschaft den angekündigten Streik. Doch die Situation der katholischen Schulen bleibt weiterhin prekär und manchen droht sogar die Schließung. (PA) (Agenzia Fides 30/8/2014)


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