AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - Situation der haitianischen Zuwanderer immer noch ungeklärt

Dienstag, 1 Juli 2014

Santo Domingo (Fides) – Die Situation der Nachkommen der vorwiegend aus Haiti stammenden Zuwanderer in der Dominikanischen Republik, die ihren Anspruch auf Staatsbürgerschaft zu verlieren drohen ist weiterhin ungeklärt. Obschon internationale Organismen wiederholt um eine unmissverständliche Regelung baten, gab es noch keine endgültige Antwort seitens der Regierungen der beiden Länder der Karibikinsel, was eine Vereinfachung der Prozeduren anbelangt.
Der in der Dominikanischen Republik geltende "Plan Nacional para la Regularización de Extranjeros" legt fest, dass eine Reihe von Dokumenten (Geburtsurkunde, Ausweis oder Pass) vorgelegt werden müssen, damit ein Aufenthalt weiter möglich ist, während es den Behörden in Haiti nicht gelingt, die Anfragen derjenigen, die solche Dokumente beantragen rechtzeitig abzuwickeln (vgl. Fides 16/06/2014).
Wie die Agentur Adital mitteilt, stellt die haitianische Regierung zwar Geburtsurkunden aus, wobei dies jedoch nur auf haitianischem Staatsgebiet erfolgen kann. So kam es, dass viele Auswanderer nach Haiti zurückkehren mussten. Doch für die Ausstellung des Dokuments werden über drei Monate benötigt, so dass sie nicht mehr ins Ausland, insbesondere in die Dominikanische Republik ausreisen können, wo sie ihren Arbeitsplatz, ihr Zuhause und ihre Familie haben.
Wie aus Daten des Innenministeriums und der Polizei hervorgeht, gingen allein in der letzten Juniwoche 31.000 Anträge im Rahmen des "Plan Nacional para la Regularización de Extranjeros", ein, die zu 97% von Haitianern gestellt wurden. Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie dokumentiert, dass insgesamt 458.233 Haitianer in der Dominikanischen Republik leben. (CE) (Fides, 01/07/2014)


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