AMERICA/MESSICO - Bischof: “Korruption bringt Bohnenbauern in finanzielle Schwierigkeiten”

Samstag, 15 März 2014

Durango (Fides) – Ein katholischer Bischof setzt sich mit Nachdruck für die Rechte mexikanischer Bohnenbauern ein. Diese vertreten den wichtigsten Sektor der nationalen Landwirtschaft und werden nach Aussage des Bischofs Opfer des Missbrauchs der privaten Großhändler und der Korruption in den Reihen der zuständigen staatlichen Kontrollbehörden. Weihbischof Enrique Sánchez Martínez von Durango übt in einem offenen Brief Kritik an dem System, das dem Handel mit Bohnen zugrunde liegt, für dessen Funktionieren insbesondere zwei staatliche Einrichtungen verantwortlich sind: das “Sekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht, ländliche Entwicklung, Fischfang und Ernährung” (SAGARPA) und die “Behörde für landwirtschaftlichen Handel” (ASERCA).
Kleinunternehmer und Bauern (mit Landbesitz bis zu 20 Hektar) geben ihre landwirtschaftlichen Produkte (Bohnen der verschiedenen Arten) an zentrale Vorratsstellen der Region (eine Art Großhandel) ab, die die Qualität bestimmen und zu einem staatlich festgelegten Pries kaufen. Im November 2013 beschlossen die Verantwortlichen der Vorratsstellen (“Acopiadoras”), dass sie vorübergehend keine Bohnen kaufen, da der staatliche Zuschuss angeblich zu gering sei. Dies zwang die Bauern dazu, ihre Produkte auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Doch, so der Bischof, handelt es sich bei den Händlern des Schwarzmarkts oft um die Verantwortlichen des Großhandels.
Unterdessen werden die Bauern, die (auf Anraten der zuständigen staatlichen Stellen) ihre Produkte bei den Großhändlern abgaben seit Dezember vergangenen Jahres nicht mehr bezahlt, während auf der anderen Seite, diejenigen, die an illegale Händler verkauften, schlechte Preise erzielten und dadurch in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten.
“Viele Familien, beklagt Bischof Enrique Sánchez Martínez, “mussten ihrer Produkte zu geringen Preisen verkaufen, weil sie das Schulgeld für ihre Kinder oder Kreditraten bezahlen müssen. Sie verkauften ihre Bohnen an skrupellose Geschäftsleute, die zu wenig dafür bezahlten. Doch dabei handelt es sich oft um die Großhändler, die staatliche Subventionen erhalten! Diese Praxis ist nicht neu” und bringt Kleinbauern in finanzielle Schwierigkeiten. “Die Menschen sind darauf angewiesen, dass die Korruption derer bekämpft wird, die die Verantwortung für die staatlichen Stellen tragen, die den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten Bohnen überwachen”.
In Mexiko und in den anderen Ländern Mittelamerikas sind Bohnen ein Hauptnahrungsmittel. Mexiko produziert 1,5 Milliarden Tonnen Bohnen im Jahr, wobei 70 unterschiedliche Bohnenarten angebaut werden. (CE) (Fides, 15/03/2014)


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