AMERIKA/BRASILIEN - „Wir fordern alle auf, eine Kultur des Lebens zu pflegen und die Kultur des Todes abzulehnen. Die Verachtung des menschlichen Lebens führt stets zu einer Eskalation der Gewalt und zu Unsicherheit, Armut und Hunger“. Appell der brasilianischen Bischöfe zu der von der Bundesregierung geplanten Revision der Abtreibungsgesetze

Montag, 13 Dezember 2004

Brasilia (Fidesdienst) - Die Brasilianischen Bischofskonferenz veröffentlichte am 9. Dezember eine vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Geraldo Majella Agnelo von Sao Salvador da Bahia unterzeichnete Verlautbarung, in der vor allem auf die „Unveräußerlichkeit des Rechts jedes Menschen auf Leben“ hingewiesen wird. Damit beziehen sich die Bischöfe auf den Beschluss der Bundesregierung hinsichtlich einer Revision der Abtreibungsgesetze des Landes, die zu einer eventuellen Legalisierung von Schwangerschaftsunterbrechungen führen könnte. Bisher ist eine Schwangerschaftsunterbrechung nur nach einer Vergewaltigung oder bei Lebensgefahr für die Mutter gesetzlich erlaubt. Die Bischöfe fordern in ihrem Papier die Achtung der Würde jedes Menschen unabhängig von dessen Entwicklungsstadium. „Dieses Prinzip ist die Grundlage aller anderen Menschenrechte und die Basis eines würdigen, gerechten und solidarischen Zusammenlebens.“, heißt es wörtlich.
In ihrem Dokument fordert die Brasilianische Bischofskonferenz alle auf, eine Kultur des Lebens zu pflegen und die Kultur des Todes abzulehnen. „Die Verachtung des menschlichen Lebens führt stets zu einer Eskalation der Gewalt, Morde, Racheakte, zu Unsicherheit, Armut und Hunger“, schreiben die Bischöfe. „Wir brauchen eine Erziehung zum geschwisterlichen Zusammenleben und nicht zum Brudermord. Der Schutz der Wehrlosen und des Lebens in seinem empfindlichsten Stadium ist Ausdruck wahrer Kultur und Menschlichkeit“, heißt es in der Verlautbarung weiter. Abschließend bitten die Bischöfe Gott darum, dass sich die Menschen davon überzeugen mögen, dass „nur die Liebe zum Nächsten, die bei der Achtung des Lebens beginnt, wahren Frieden garantieren kann“. (RZ) (Fidesdienst, 13/12/2004 - 27 Zeilen, 273 Worte)


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