ASIEN/INDIEN - 150 Jahre Dogma von der Unbefleckten Empfängnis - „Maria, Vorbild für die Christen in Indien“: aus dem Marienheiligtum „Our Lady of Health“ in Vailankanni (Indien)

Dienstag, 7 Dezember 2004

Vailankanni (Fidesdienst) - Das Heiligtum „Our Lady of Health“ in Vailankanni im südindischen Unionsstaat Tamil Nadu gehört zur den größten Marienwallfahrtsstätten Asiens an der Küste des Golfs von Bengalen. Hier erschien die Gottesmutter im 16. Jahrhundert einem hinduistischen Jungen. Der Ort ist vor allem für die Wunder bekannt, die die heilige Jungfrau hier wirkt und wird deshalb auch das „Lourdes des Orients“ genannt. Jedes Jahr kommen über eine Million Pilger nach Vailankanni, darunter auch viel Nichtchristen. Zum Fest der Unbefleckten Empfängnis werden zahlreiche heilige Messen, liturgische Feiern und Beichten in Englisch und Hindi aber auch in anderen indischen Sprachen, wie Tamil, Marathi, Malayalam, Telugu und Kannada stattfinden.
„Indien ist ein Land, in dem auch Einheit herrscht, obschon es so viele Unterschiede gibt Dies geschieht vor dem Hintergrund eines religiösen Pluralismus und in einem multikulturellen Kontext. Indien steht heute zahlreichen Herausforderungen gegenüber: Terrorismus, ethnische Konflikte, Fundamentalismus und der erschreckenden wirtschaftlichen Ungleichheit des Kastensystems und Diskriminierung. Die Politisierung der Religion und die Regionalisierung der Politik bedrohen die Stabilität und die Demokratie des Landes. Geraude in einem solchen Kontext kann Maria Vorbild für die Christen in Indien sein. Wie Papst Paul VI. sagte: „…die Jungfrau Maria wurde den Gläubigen von der Kirche immer als nachahmenswertes Beispiel präsentiert (…) Sie wurde als Vorbild genannt weil sie in ihrem Leben den Willen Gottes vollkommen und verantwortlich akzeptiert hat (…), weil ihr Handeln von Nächstenliebe und Bereitschaft zum Dienst gekennzeichnet war (…). Deshalb ist sie immer und für alle ein großes Vorbild“ (vgl. Marialis Cultus, Nr. 35). Maria ist Vorbild, weil sie auf vollkommene Weise auf das Wort Gottes antwortete, sie ist Beispiel für die Hilfsbereitschaft gegenüber Bedürftigen, für das Gebet und die Kontemplation, für die Nächstenliebe und den Dienst.
Heute wünscht sich Maria vor allem Frieden und Harmonie auf der Welt und aus diesem Grund zeigt sie sich so vielen Menschen in verschiedenen Teilen der Erde. Wo Notwendigkeit besteht, wo Krise herrscht, wo es Naturkatastrophen und Zerstörung gibt, dahin kommt Maria. Sie hilft allen Völkern, unabhängig von ihrem Land, ihrer Kultur und ihrer Sprache. Sie passt sich den jeweiligen Situationen an, wie sie dies zum Beispiel in Gaudalupe in Mexiko getan hat, wo sie aussah wir eine Einheimische.
Sie wählt einfache Menschen aus, wie Gott dies mit ihr tat, wenn es darum geht, ihre Botschaft zu verkünden: die Hirtenkinder in Fatima, einen armen Azteken in Mexiko, einen kleinen Jungen in Vailankanni in Indien.
Maria möchte, dass wir in der Welt Frieden und Harmonie schaffen. Sie hat uns gezeigt, wie wir wahre Jünger Gottes sein können. Zu Beginn des dritten Jahrtausends fordert uns Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia dazu auf, das Antlitz Christi mit Maria zu betrachten. Sie ist die Jüngerin Christi, die uns auffordert, Unterdrückte zu befreien und Bedürftige zu lieben. Ahmen wir deshalb Maria nach, denn sie ist ein perfektes Vorbild für die Christen in Indien und in aller Welt.“ (P. Xavier, Rektor der Basilika „Our Lady of Health“ in Vailankanni). (Fidesdienst, 07/12/2004 - 40 Zeilen, 504 Worte)


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