ASIEN/PHILIPPINEN - Rund 3.000 Muslime, Christen und Mitglieder tribaler Volksstämme bei der Schlussfeier zur „Woche des Friedens“ auf Mindanao

Mittwoch, 1 Dezember 2004

Kidapawan (Fidesdienst) - Mit einem Friedensmarsch und einem Fackelzug und einem Friedensappell ging auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen zu Ende. An der Schlussfeiern auf der Insel Kidapawan nahmen über 3.000 Menschen aus allen Teilen der Insel teil, darunter Muslime, Christen und Mitglieder aus dem Volk der Lumads. Mit einer Prozession gingen die Teilnehmer von der Kathedrale der Stadt zur Stadtmitte. Die Teilnehmer verpflichteten sich, sich innerhalb der jeweiligen Glaubensgemeinschaft aktiv für den Frieden zu engagieren. Die Versammlung bat Regierende und Rebellen um die Achtung der Rechte der Bevölkerung in Mindanao, die in Frieden leben will.
In seiner Ansprache bat Bischof Romulo Valles von Kidapawan alle Eltern, ihren Kindern mit gutem Beispiel vorauszugehen und den Frieden auch in der eigenen Familie zu leben. „Der Friede beginnt in der eigenen Familie: ich bitte die hier anwesenden Eltern deshalb, sich in der eigenen Familie und in der eigenen Gemeinschaft aktiv für den Frieden zu engagieren“. Der Bischof begrüßte das Engagement vieler Verbände, Schulen und Institute, wenn es darum geht, jungen Menschen eine Kultur des Dialogs und des Friedens zu vermitteln.
Die „Woche des Friedens“ wurde vom 25. November bis 1. Dezember auf der Insel Mindanao veranstaltet und war dem Thema „Eine versöhnte Familie als Urheber der Versöhnung“ gewidmet. Die Aktionswoche wird vom Bishops Ulama Forum organisiert, in dem sich katholische und protestantische Bischöfe und Vertreter der islamischen Religionsgemeinschaften auf den Südphilippinen zusammenschließen.
Die Friedensverhandlungen im Süden der Philippinen stehen seit über einem Jahr still. Nachdem im Juli dieses Jahres ein Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung und der Rebellenbewegung Moro Isalmic Liberation Front unterzeichnet wurde, wurden die Verhandlungen offiziell noch nicht wieder aufgenommen. Nach Ansicht von Beobachtern steht eine Wiedarufnahme der Friedensgespräche jedoch bevor. Auf der Insel Mindanao prüft ein Beobachterteam derzeit die Einhaltung des Waffenstillstands in Erwartung der Festlegung eines Termins für den Beginn der Friedensgespräche.
Die „Woche des Friedens“ wurde erstmals 1998 in Zamboanga veranstaltet und findet damit dieses Jahr bereits zum achten Mal statt. Auf dem Programm stehen Studienseminare, Gebetstreffen, Friedensmärsche und Aufklärungskampagnen in Schulen und Kulturzentren. (PA) (Fidesdienst, 1/12/2004 - 35 Zeilen, 360 Worte)


Teilen: