AFRIKA/ÄGYPTEN - Christliche Kirchen nehmen Imam der Al-Azhar-Universität vor Anschuldigungen Erdogans in Schutz

Dienstag, 27 August 2013

Kairo (Fidesdienst) – Der koptisch-orthodoxe Priester und Generalsekretär des Rates der christlichen Kirchen in Ägypten, Bishoy Helmy, nimmt im Namen aller ägyptischen Christen den Imam der Al-Azhar-Universität vor den jüngsten Anschuldigungen des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan in Schutz. „Für die Tugendhaftigkeit des Imam und dessen menschliche Statur“, so der Geistliche, „liefert seine persönliche Geschichte genügend Beweise“. Bei einer Ansprache an der Universität Rize hatte der türkische Premierminister am vergangenen Sonntag den Imam im Zusammenhang mit der Krise in Ägypten angegriffen. „Ich war sehr darüber enttäuscht, dass ich den Imam der Al-Azhar-Universität unter den Putschisten gesehen habe“, so Erdogan. „Die Gesichte wird Menschen wie ihn bestrafen, wie sie auch in der Türkei intellektuelle und Wissenschaftler dieser Art bestraft hat“. In seiner Ansprache bekräftigte der türkische Ministerpräsident auch, dass Israel und den französischen Philosophen Bernard-Henry Levy den Sturz des ägyptischen Präsidenten Mursi und seiner islamistischen Regierung inspiriert haben sollen.
Der Imam Al Tayyeb, hatte im Zusammenhang mit den Anschuldigungen unterdessen erklärt, dass Erdogan mit der Beleidigung der Al-Azhar-Universität alle Muslime und alle Ägypter beleidige.
Die Al-Azhar-Universität ist eine der angesehensten Bildungsstätten der islamischen Welt und religiöse Autorität der Sunniten. „Angesichts der Krise“, so der Apostolische Vikar von Alexandria, Bischof Adel Zaki (ofm) zum Fidesdienst, „wächst die Zusammenarbeit zwischen der Al-Azhar-Universität und dem Rat der christlichen Kirchen, der die christlichen Kirchen einheitlich in sozialen und politischen Fragen vertritt“. (GV) (Fidesdienst, 27/08/2013)


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