AFRIKA/NIGER - Missionar: „Flüchtlinge sind die Unsichtbaren der heutigen Zeit“

Donnerstag, 20 Juni 2013

Niamey (Fidesdienst) – „Flüchtlinge sind die Unsichtbaren der heutigen Zeit“, so der in Niamey lebende italienische Missionar P. Mauro Armanino (sma) zum heutigen Internationalen Tag der Flüchtlinge. „Man spricht kurz über sie, wenn sie in Krisenzeiten in den Camps in Grenznähe sichtbar werden. Doch sie oft sind unsichtbar, wenn sie in Städten leben, unsichtbar wie es Arme seit jeher sind“, so der Missionar.
„Flüchtlinge haben eine belastende Geschichte, die zu kompliziert ist um sie in Worte zu fassen. Sie machen die Erfahrung der Entwurzelung und der Ausgrenzung in der Einsamkeit, eine Erfahrung des Verlassenseins und oft auch der Ablehnung. Doch sie erfahren auch Solidarität in kleinen Dingen. Und vor allem entdecken sie den Glauben an Gott, der oft als einziger Beistand im Leben empfunden wird.“
Pater Armanino ist der Meinung, dass „der Begriff Flüchtling neu definiert werden muss im Licht dessen, was in unserer globalisierten Welt geschieht.“. „Es ist oft schwierig“, so der Ordensmann, „denn Unterschied zwischen einem Flüchtling festzulegen, der keine andere Wahl hat als aus seinem Land zu flüchten, um das eigene Leben zu retten und Migranten, die aus klimatischen oder wirtschaftlichen Gründen auswandern“.
Doch vor allem müsse man dafür sorgen, so P. Armanino abschließend, „dass das Unsichtbare sichtbar und damit anerkannt wird. Wenn man diese Erfahrung teilt, dann ist das ein wichtiges Zeichen der Zivilisation und der Öffnung. Wir können nur dann menschlicher werden, wenn wir zusammenleben“. (LM) (Fidesdienst, 20/06/2013)


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