AFRIKA/NIGER - Ein Dutzend Tote bei Überfall auf das Gefängnis von Niamey

Montag, 3 Juni 2013

Niamey (Fidesdienst) – Rund ein Dutzend Menschen kamen bei einem Überfall auf das Gefängnis in Niamey am vergangenen Samstag, den 1. Juni ums Leben, bei dem etwa Zwanzig Häftlingen, darunter gefährliche Dschihadisten, die Flucht gelang. Dis teilen Missionare aus der Hauptstadt von Niger dem Fidesdienst mit: „Die einheimischen Behörden sprachen zunächst von zwei Toten unter den Wachposten und einer unter den Angreifern. Es handelte sich um den Überfall einer bewaffneten Gruppe mit Verbindungen zu den Häftlingen, die die allgemeine Verwirrung nutzten, um sich zu bewaffnen und zu fliehen“, so der Beobachter. „Doch wie ein zuverlässiger Journalist, der vor Ort war, berichtete, kamen mindestens zehn Menschen nach der Explosion einer Handgranate ums Leben“.
„Dies sind die Auswirkungen der Operation ‚Serval’ in Mali, die dazu führte, dass Dschihadisten in Nachbarländern Zuflucht suchen“, so der Beobachter weiter, „Nach den jüngsten Attentaten in Arlit und Agadez ist nun auch die Hauptstadt betroffen, von der man annahm, dass sie verschont bleiben würde. Dies ist das erste Mal, zumindest in jüngerer Zeit, dass so etwas in Niamey geschieht und die Menschen haben nun Angst und spüren, dass ein Krieg, der in tausenden Kilometern Entfernung gekämpft wird, Realität ist“.
Der Missionar fügt hinzu, dass „die Kontrollen in der Nähe der Botschaften verstärkt wurden. Fahrzeuge werden sorgfältig von Soldaten kontrolliert und Straßenblockaden wurden entlang der Hauptverbindungsstraßen der Stadt eingerichtet.“
„Auch unter den Christen wächst die Sorge, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Weihe des Weihbischofs von Niamey, Djalwana Laurent Lompo, der als erster Einheimischer zum Bischof geweiht wird. Für die Weihezeremonie im Stadion der Stadt wurden zwar strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, doch die Angst wächst“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 03/06/2013)


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