AFRIKA/NIGERIA - Bischof Kaigama: „Unter dem Namen Boko Haram agieren verschiedene Gruppen, darunter auch die Ansar“

Montag, 11 März 2013

Abuja (Fidesdienst) – „Es gibt keine einheitliche Boko Haram, sondern eine Reihe von Gruppierungen, die diesen Namen benutzen“, so der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ingatius Ayau Kaigama von Jos, zum Fidesdienst, nach der Ermordung der sieben ausländischen Geiseln, die im Februar dieses Jahres von der Gruppe Ansaru entführt worden waren.
„Ansaru ist eine dieser Gruppen, die auf Entführungen und leider auch die Ermordung ausländischer Staatsbürger spezialisiert ist“, so Erzbischof Kaigama weiter. „Eine weitere Gruppe bietet hingegen einen Waffenstillstand im Tausch gegen eine Amnestie für die eigenen Mitglieder an (vgl. Fidesdienst vom 29/01/2013) und wurde von den anderen, die mit demselben Namen agieren dementiert“, so der Erzbischof weiter. „Die Situation ist im Vergleich zu früher komplizierter geworden. Boko Haram als einheitliche Gruppe und Organisation gibt es nicht mehr und die vielen Gruppen, die unter diesem Namen aktiv sind machen das Problem komplexer, weil diese Gruppen unterschiedlichen Auftraggebern zu folgen scheinen“.
Wie Beobachter berichten, soll es auch unter den Dschihadisten, die im Norden Malis aktiv sind, Kämpfer geben, die sich als Mitglieder der Boko Haram bezeichnen.
„Dies überrascht mich nicht“, so Bischof Kaigama. „Boko Haram ist kein lokales Problem, sondern betrifft verschiedene afrikanische Staaten. Wir möchten daran erinnern, dass auch in Kamerun vor kurze französische Staatsbürger entführt wurden, die dann nach Nigeria gebracht wurden. Diese kriminellen Gruppen verbreiten sich auch in den Nachbarländern“.
„Zur Bekämpfung des Phänomens sind gemeinsame Bemühungen der nigerianischen Regierung und der Regierungen der Nachbarländer notwendig“, so der Erzbischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/03/2013)


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