AFRIKA/MADAGASKAR - Traditionelle Geburtshelferinnen sollen Schwangere zur Entbindung im Krankenhaus bewegen

Donnerstag, 13 Dezember 2012

Betraka (Fidesdienst) – Madagaskar steht vor einer dreifachen Herausforderung: rasches Bevölkerungswachstum, wachsende Armut und politische Instabilität. Dies geht aus einem bericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (United Nations Population Fund, UNFPA) zur Arbeit der Hebammen hervor. In dem afrikanischen Land gibt es rund 3.000 Krankenstationen, von denen viele vernachlässigt sind oder infolge der politischen Krise sogar geschlossen werden müssen. Auf rund 1.000 Lebendgeburten gibt es nur vier professionelle Hebammen, obschon es 21 Schulen für Hebammen gibt. In vielen Regionen des Landes vertrauen Gebärende deshalb auf die Hilfe von traditionellen Geburtshelferinnen.
Das Centre Sante de Base (CBS II) in Betraka lädt diese Geburtshelferinnen nun ein, die Frauen zur Geburt in der Klinik anzuregen, womit die Sterblichkeit von Mütern und Kindern reduziert werden soll. Seit 2008 gibt es in Madagaskar ein Programm in dessen Rahmen Schwangere und Gebärende kostenlose medizinische Versorgung erhalten. Das Programm umfasst auch die Ausbildung von Hebammen. In vielen Teilen des Landes können die Ziele des Programms jedoch noch nicht umgesetzt werden, weshalb das Gesundhaissystem nun auf die Mithilfe traditioneller Geburtshelferinnen zählt, wenn es darum geht, Schwangere von den Vorteilen einer Entbindung im Krankenhaus zu überzeugen. (AP) (Fidesdienst, 13/12/2012)


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