AFRIKA/NIGERIA - Bericht aus den Überschwemmungsgebieten: Schäden in der Landwirtschaft, Menschen auf den Dächern ihrer Häuser mit Booten gerettet

Montag, 12 November 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Die Menschen hier haben Überschwemmungen dieser Art noch gesehen“, so der im Apostolischen Vikariat Bomadi (Delta State) tätige polnische Missionar, Bruder Damian Krystof, zum Fidesdiesnt. Der Süden Nigerias gehört unter den von den jüngsten Überschwemmungen in verschiedenen Ländern Westafrikas heimgesuchten Regionen zu den am meisten betroffenen.
„Der Niger ist der größte Fluss Nigerias und trat nach der Öffnung der Staudämme über die Ufer. Dadurch wurden Wohnungen, Farmen und Straßen überflutet“, so der Missionar. „Die Behörden haben die Staudämme öffnen lassen, nachdem der Wasserstand in den Becken nach den Regenfällen auf ein gefährliches Niveau angestiegen war“. Dabei sollen die landwirtschaftlichen Gemeinden nicht informiert worden sein, was präventive Maßnahmen unmöglich machte.
Unter den nigerianischen Staaten die am meisten betroffen sind, ist auch Kogi, wo Hilfstrupps mit Booten versuchen, die Einwohner zu retten, die auf den Dächern ihrer Wohnung Zuflucht gesucht hatten. In dem Territorium, durch das die Flüsse Niger und Benue fließen, sind ein Drittel der insgesamt 21 Gemeinden überflutet.
Beachtlich sind die Schäden im landwirtschaftlichen Bereich, der 40% des Bruttoinlandsprodukts produziert und in dem 60% der Bevölkerung des Landes beschäftigt sind. Mindestens 150.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche wurden überflutet. Noch vor der Flutkatastrophe konnten viele Landwirte die Mais- und Hirseernte einbringen, während die Kakaoernte vielerorts gefährdet ist. (LM) (Fidesdienst 12/11/2012)


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