ASIEN/SYRIEN - Bereits über 1.700 Entführungen seit Beginn des syrischen Konflikts: Appell für US-amerikanischen Reporter

Freitag, 9 November 2012

Beirut (Fidesdienst) – Der am 13. August entführte Reporter der „Washington Post2, Austin Tice, gehört zu den berühmtesten Opfern; doch seit Beginn des Konflikts in Syrien wurden insgesamt bereits 1.753 Menschen, fast ausschließlich Zivilisten, entführt. Bei den Entführern handelt es sich um Mitglieder bewaffneter Gruppen im Umfeld der syrischen Opposition oder ausländische Gruppen. Ziel ist die Erpressung von Lösegeld oder der Austausch von Gefangenen oder ganz einfach Vergeltung.
Der 31jährige amerikanische Journalist Austen Tice ist Sohn einer katholischen Familie. Die Eltern Marc und Deborah Tice kündigen in einer Mitteilung an den Fidesdiesnt an, dass sie in den kommenden Tagen von Beirut aus, wo sie heute ankamen, einen Appell für die Freilassung von Austin lancieren wollen. Unterdessen sieht man den Journalisten, wie er von muslimischen Milizionären festgenommen wird einem Video, das bei Youtube zu sehen ist. Dabei rufen die Entführer „Allah ist groß“. Zu den weiteren Opfern von Entführern gehören auch die beiden Brüder von P. Naim Garbi, Rektor des griechisch-katholischen Seminars in Raboueh, die im Juni 2012 aus dem Dorf Dmeineh Sharkieh bei Qusayr verschleppt wurden.
Im Fall der sieben armenischen Christen, die in den vergangenen Tagen auf dem Weg von Aleppo nach Beirut verschleppt wurden (vgl. Fidesdienst vom 6/11/2012 und 8/11/2012) sollen die Entführer im Tausch gegen die Geiseln die Freilassung von 150 Soldaten und Milizionären der syrischen Opposition fordern, die von den syrischen Streitkräften festgenommen wurden.
Wie Vertreter der interreligiösen Initiativen „Mussalaha“ mitteilen, die sich um Versöhnung bemüht, wurden seit Beginn des Konflikts in den Regionen um Damaskus, Aleppo, Homs, Daraa, Deir Ezzor bisher insgesamt 1.753 Menschen entführt und es kommen immer neue Geiseln dazu.
Die Entführung von Zivilisten „ist ein humanitäres Drama“, so Beobachter aus Kreisen der Kirche in Syrien, „die internationale Staatengemeinschaft sollte größeres Interesse daran zeigen“. Einige Entführungen, so wie im Fall von P. Fadi Haddad enden mit der barbarischen Ermordung der Geiseln (vgl. Fidesdiesnt vom 25/10/2012). (PA) (Fidesdienst 09/12/2012)


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