ASIEN/INDIEN - Zwei christliche Mädchen vergewaltigt: eines der beiden Opfer wurde ermordet

Mittwoch, 7 November 2012

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Schrecken und Entsetzen herrscht in der christlichen Glaubensgemeinschaft in Orissa nachdem zwei 13jährige Mädchen vergewaltigt und eine der beiden ermordet wurde. Beide Vergewaltigungen, die erst jetzt bekannt wurden, fanden bereits vor rund zwei Wochen im Distrikt Kandhamal statt. Zu den Gewalttaten kam es am Rande des „Dussehara“-Fests bei dem die Hindus den Sieg des Gottes Rama über das Böse feiern. Wie Beobachter berichten, soll es sich bei den Tätern um jugendliche Hindus mit Verbindungen zu extremistischen Gruppen handeln, deren Opfer oft christliche Mädchen sind, die als besonders schutz- und wehrlos gelten. Der Distrikt Kandhamal war 2008 Schauplatz antichristlicher Massaker. Heute, so John Dayal von der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission zum Fidesdienst, „herrscht Panik in den christlichen Dörfern und Abscheu unter den Menschenrechtsaktivisten, insbesondere auch im Hinblick auf die Haltung der Polizei, die nur in geringem Maß zur Zusammenarbeit bereit ist“.
Dayal, der mit den Angehörigen der beiden Opfer sprach, berichtet dem Fidesdienst, dass eines der beiden Mädchen die siebte Klasse der Dorfschule in Dadamaha besuchte und zu einer Theateraufführung in das benachbarte Dorf Simanbadi gegangen war. In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober wurde sie von einer Gruppe Jugendlicher überfallen und vergewaltigt. Das Mädchen, das versuchte, um Hilfe zu rufen, wurde von den Vergewaltigern an einem Baum gefesselt und erwürgt. Ihre Leiche wurde am Tag danach am Straßenrand aufgefunden.
Das zweite ebenfalls 13jährige Mädchen lebt mit seinen Eltern in Bhubaneswar. Am 27. Oktober hatte sie an den Feiern des viel besuchten „Dussehara“-Festes teilgenommen. Auf dem Heimweg wurde sie von sechs jungen Männern überfallen und in einem nahe gelegenen Wald wiederholt vergewaltigt. Bewusstlos ließen ihre Vergewaltiger sie am Tatort liegen, wo sie am nächsten Morgen gefunden wurde. Trotz einer entsprechenden Anzeige „unternahm die Polizei keine weiteren Schritte“, so Dayal. Das Mädchen wurde von der staatlichen Kommission für Kinderrechte befragt und erst am 3. November ärztlich untersucht. Was uns beeindruckt, so Dayal abschließend, „ist das Schweigen der Medien und der Behörden angesichts derart schwerer Fälle der Gewalt gegen schutzlose Minderheiten“. (PA) (Fidesdienst, 07/11/2012)


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