AFRIKA/KENIA - Bischofskoadjutor von Garissa zum Anschlag auf einen Gottesdienst in einer Polizeistation: „Es handelt sich um eine politische Tat“

Montag, 5 November 2012

Nairobi (Fidesdienst) – Bei einem Anschlag auf einen Gottesdienst der interkonfessionellen christlichen Utawala-Gemeinde kam am gestrigen 4. November in Garissa im Osten Kenias (rund 140 km von der somalischen Grenze entfernt) ein Mensch ums Leben und etwa ein Dutzend wurden verletzt. Bei dem Opfer handelt es sich um den Polizeikaplan, der dem Gottesdienst feierte.
„Das Attentat wurde auf einen Saal der örtlichen Polizeistation verübt, in dem die Utawala-Gemeinde einen Gottesdienst feierte, an dem auch einige Häftlinge teilnahmen“, so der Bischofskoadjutor von Garissa, Prälat Joseph Alessandro, zum Fidesdienst. „Ziel des Anschlags scheint die Polizei zu sein. Ich denke, man kann sagen, dass es sich um eine politische Tat handelte und sich keine religiösen Motive dahinter verbergen“, so der Bischofskoadjutor weiter.
Es wird vermutet, die somalischen Shabaab-Milizen für den Anschlag verantwortlich sind, die bereits in der Vergangenheit ähnliche Attentate verübten, um sich für den Einsatz kenianischer Soldaten in Somalia zu rächen. Die kenianische Armee spielte eine entscheidende Rolle bei der Vertreibung der Shabaab-Milizen aus Chismaio, der Hochburg der Rebellen im Süden Somalias (vgl. Fidesdienst, 28/09/2012). Wie Prälat Alessandro betont ist trotz der Gefahr von Attentaten „die Lage in Garissa im Allgemeinen sicher, obschon es immer wieder zu terroristischen Anschlägen kommt“. „In diesen Fällen weiß man allerdings nie, wo die Terroristen zuschlagen“, so der Bischofskoadjutor von Garissa. (LM) (Fidesdienst, 05/11/2012)


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