AMERIKA/PARAGUAY - Akademie für Sprache würdigt den Jesuitenpater Antonio Ruiz de Montoya und dessen Einsatz für Guarani-Indianer

Dienstag, 23 Oktober 2012

Asuncion (Fidesdienst) – Die „Real Academia de la Lengua“ (RAE) würdigte vor kurzem den peruanischen Jesuitenpater Antonio Ruiz de Montoya (1595-1652). Insbesondere wurde dabei an seine Übersetzung verschiedener Bücher in die Sprache der Guarani-Indianer erinnert, die er auch bei ihrem Exodus aus den „Jesuitenreduktionen“ begleitete. In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt wird, auch eine Neuausgabe seines Busches „Arte vocabulario, tesoro y catecismo de la lengua gaurani“ vorgestellt. Unter den von P. Ruiz de Montoya veröffentlichten Büchern gehört der Titel „Die spirituelle Eroberung der Ordensleute der Gesellschaft Jesu in den Provinzen Paraguay Paraná, Uruguay und Tape“ (1639). Die Veröffentlichung ist eine der bedeutendesten historischen Quelle zur Entstehung der so genannten „Reduktionen“.
Als „Jesuitenreduktion“ wird eine von den Jesuiten errichtete Siedlung für die indigene Bevölkerung in Südamerika bezeichnet. Jesuitenreduktionen waren ein jesuitisches Missionswerk in der Zeit von 1609 bis 1767. Dabei wurden Hunderttausende Indios der indigenen Bevölkerung Südamerikas in festen Siedlungen, genannt „Reduktionen“, zusammengeführt (reducir; reducciones :zusammen führen; Niederlassung, Siedlung). In den so genannten Reduktionen entstanden eigenen soziale Organisationsstrukturen (Räte, Bürgermeister, Gerichte) und kulturelle (Bildung, Architektur, Kunst, Musik, Wissenschaft) und geistliche Ausdrucksformen.
Heute sind in Paraguay rund 70 Jesuiten tätig, die rund 150.000 Gläubige betreuen. Dabei werden sie von 1.500 Mitarbeitern und freiwilligen Helfern unterstützt. Sie sind in verschiedenen Bereichen tätig: Bildung, Sozialpastoral, Pfarreien, intellektuelles Apostolat, Spiritualität und Medien. Das soziale Engagement des Ordens umfasst ein großes Spektrum an Aktivitäten und reicht von der akademischen Arbeit bis zur Präsenz in ländlichen Gemeinden und armen Stadtvierteln sowie unter indigenen Gemeinden. Dabei unterstützt der Jesuitenorden die Ausbildung von Führungskräften und bringt Aufklärungskampagnen zum Problem der Ungerechtigkeit auf den Weg. (CE) (Fidesdienst, 23/10/2012)


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