ASIEN/NEPAL - Frühehen: jedes Jahr brechen tausende Mädchen die Schule ab und heiraten

Freitag, 15 Juni 2012

Katmandu (Fidesdienst) – Jedes Jahr verlassen in Nepal tausende Mädchen die Schule, um zu heiraten. Wie aus den Daten des Ministeriums für Erziehung in Nepal hervorgeht, sind bei 34% der in der Himalaya-Region geschlossenen Ehen trotz gesetzlicher Verbote die Mädchen erst 15 Jahre. Das Phänomen der Frühehe ist vor allem in Tarai im Süden des Landes weit verbreitet. In einigen Distrikten, wie zum Beispiel Rupendehi, Dhanusha und Mahottari, sind über 50% der Bräute nicht einmal 12 Jahre alt. Dabei passen sich Eltern diesen Gewohnheiten vor allem auch aus finanziellen Gründen an und bedenken dabei oft nicht, welche Auswirkungen dies für die eigenen Töchter mit sich bringt. Für junge Bräute ist die zu bezahlende „Mitgift“ geringer. Die Höhe der Mitgift variiert je nach Alter zwischen 200 und 20.000 Dollar und für Lehrerinnen, Ärztinnen oder Ingenieurinnen ist die Mitgift besonders hoch. Aus diesem Grund treffen viele Familien entsprechende Vereinbarungen über eine frühe Verheiratung der Töchter obschon diese Praxis illegal ist.
Wie aus Daten der Regierung hervorgeht besuchen 240.000 Kinder keine Schule, drunter viele Mädchen, die früh verheiratet werden. Die Alphabetisierungsrate liegt bei Kindern im Alter von 6 bis 15 Jahren bei 60,9% (72% bei Jungen und 51% bei Mädchen). Jedes Jahr werden nach Angeben der internationalen Organisation Plan UK weltweit 10 Millionen Mädchen im alter unter 18 Jahren verheiratet. (AP) (Fidesdienst, 15/06/2012)


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