ASIEN/PHILIPPINEN - Kirchliche und zivile Friedensarbeit erkennt „historische Friedensperspektiven für Mindanao“

Freitag, 18 Mai 2012

Zamboanga City (Fidesdienst) – Für die Südphilippinen könnte es historische Friedensperspektiven geben. Darauf machen Missionare und Bürgerbewegungen, die auf verschiedenen Ebenen im Rahmen der Friedensarbeit engagiert sind, aufmerksam. Der seit 40 Jahren in Mindanao tätige Claretiner Missionar P. Angel Calvo unterstützt das „Interreligious Solidarity Movement for Peace“, das heute in Zamboanga City zusammen mit Vertreter der Rebellenbewegung „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) ein Studienseminar zur Ende April unterzeichneten gemeinsamen „Prinzipienerklärung“ der Regierung und der Rebellen (vgl. Fidesdiesnt vom 18/05/2012) veranstaltet.
P. Calvo erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Der Friedensprozess macht große Fortschritte. Die Zivilgesellschaft befürwortet die Friedensbemühungen und die Arbeit der Unterhändler. Es ist der richtige Moment und man muss vor allem auch die Einheimischen auf die Möglichkeit aufmerksam machen und sie über die Inhalte der Vereinbarungen aufklären. Wir wünschen uns, dass die Prinzipienerklärung von den Menschen unterstützt wird: dies war in der Vergangenheit nicht der Fall, weshalb frühere Vereinbarungen zum Scheitern verurteilt waren.“
„Es hat bereits Waffenstillstandsvereinbarungen zwischen der Armee und den Rebellen gegeben“, so der Missionar weiter, „Nun wurde eine gemeinsame Erklärung zu den Prinzipien und zu den wichtigsten bisher umstrittenen Punkten, wie zum Beispiel die Schaffung einer neuen politischen Einheit gegeben. Es steht voraussichtlich die historische Unterzeichnung eines Friedensabkommens bevor, da Präsident Benigno Aquino entschlossen ist und auch die Gegenpartei guten Willen zeigt. Diese Gelegenheit darf nicht ungenutzt bleiben: denn es gibt derzeit qualifizierte Unterstützung aus den Reihen der Zivilgesellschaft und man sollte diese Vereinbarungen so bald wie möglich unterzeichen“.
Auch der neue „International Peace and Security Plan“ (IPSP) der philippinischen Streitkräfte gilt als positives Zeichen für das Aktive Engagement bei den Friedensbemühungen. Mitglieder der Armee sollen auch auf höchster Ebene im Rahmen ihre Ausbildung Seminare zu den Themen „Peace building“ und „Konfliktlösung“ besuchen.
Der philippinische Senat annullierte unterdessen in den Vergangenen Tagen die bisherigen Wahllisten der Autonomen muslimischen Region Mindanao, die als von lokalen Clans manipuliert galten. Die für August 2012 geplanten Wahlen in der Region werden damit verschoben und es ist nicht ausgeschlossen, dass man die Schaffung der „neuen politischen Einheit“ abwartet um dann Neuwahlen auf den Weg zu bringen. (PA) (Fidesdienst, 18/05/2012)


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