ASIEN/IRAK - Christliche Universitätsstudenten und -studentinnen streiken in Mossul gegen die Gewalt muslimischer Fundamentalisten

Donnerstag, 21 Oktober 2004

Bagdad (Fidesdienst) - „Angesichts der Gewalt gegen die Christen sehen wir uns gezwungen, zu einem Streik christlicher Universitätsstudenten aufzurufen, auch wenn dies für uns schmerzhaft ist und uns Leid tut“, so der syrisch-katholische Priester Nizar Semaan aus Mossul gegenüber dem Fidesdienst. „Angesichts der derzeitigen Sicherheitslage haben die 1.500 christlichen Studenten und Studentinnen der Universität Mossul einen zu einem Streik aufgerufen, bei dem sie von den Behörden mehr Schutz fordern. „Dies ist für uns schmerzhaft, denn es ist genau das, was die Terroristen wollen, die sich einen Irak wünschen, in dem erneut Bildungslosigkeit herrscht. Doch die irakischen Studenten appellieren die internationalen wissenschaftlichen Kreise und die Studenten in aller Welt und an die Regierungen, damit die Gewalt des Terrorismus im Irak beendet wird“, so Pfarrer Semaan.
„Seit dem Embargo des Jahres 1991 setzt sich die Diözese Mossul vor allem für den Schutz des Rechts auf Bildung für die jungen Menschen ein“, betont der irakische Priester. „Trotz finanzieller Schwierigkeiten, ist es der Diözese stet gelungen, den Universitätsstudenten die Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen, denn wir sind davon überzeugt, das wir neue gut ausgebildete Generationen für den Aufbau einer Zukunft im Irak brauchen. Dieses Bemühen wird nun buchstäblich von der Gewalt untergraben. Die Terroristen haben bereits mit Attentaten auf die Busse gedroht, die die Diözese Mossul für den Transport der Studenten aus Mossul in die umliegenden Dörfer zur Verfügung stellt“, so Pfarrer Semaan. „Wir müssen schnell reagieren, wenn eine humanitäre Katastrophe verhindert werden soll. Die Studenten hoffen immer noch, dass man ihnen helfen wird. Doch wie lange wird diese Hoffnung noch erhalten bleiben?“. (LM) (Fidesdienst, 21/10/2004 - 23 Zeilen, 270 Worte)


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