ASIEN/INDIEN - Ethnische Minderheiten in Nordostindien haben Grund zum Feiern: Ein Vertreter aus dem Volk der Garo ist neuer Bischofskoadjutor von Tura

Mittwoch, 20 Oktober 2004

Tura (Fidesdienst) - Über 50.000 Gläubige nahmen am Weihegottesdienst des neuen Bischofskoadjutors von Tura, Andrew Marak, teil. Tura ist die Hauptstadt des indischen Staates Meghalaya im gemarterten Nordostindien. An der Weihemesse nahmen auch der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, sowie Erzbischof Dominic Jala von Shillong und Bischof George Mamalassery von Tura teil. Im Zeichen der ökumenischen Verbundenheit und Zusammenarbeit nahmen auch Vertreter der baptistischen Kirche und anderer Konfessionen teil.
Die Besonderheit an dieser Bischofsweihe war, dass der neue Bischofskoadjutor aus dem Volk der Garo stammt, das zu den rund 300 verschiedenen einheimischen Volksstämmen gehört, die in Nordostindien zusammenleben. In der Diözese Tura leben rund 20.000 Katholiken aus dem Volk der Garo.
Die Weihemesse war auch Anlass zum Gedenken an die Arbeit der Missionare, die sich erstmals in diese Region Indiens gewagt hatten. Dabei wurden insbesondere die positiven Auswirkungen erwähnt, die deren Arbeit auf das Leben der Garo hatten.
Der Volksstamm wurde von den beiden Salesianer-Patres Archimede Pianazzi und Luigi Rocca in den 30er Jahren evangelisiert. Heute hat die Diözese Tura 37 Pfarreien und 42 Priester, von denen 15 aus dem Volk der Garo stammen.
Pfarrer Marak besuchte selbst die Don Bosco School in Damra und studierte später Theologie auf den Philippinen. Er war als Pfarrer in der Diözese Tura tätig, leitete die in der Sprache der Garo erscheinende Zeitschrift Seng’ba und war schließlich Generalvikar der Diözese Tura. Sein Bischofsspruch lautete „Das Reich Gottes ist nah“.
Die Bischofsweihe wird auch als Zeichen des besonderen Augenmerks der Kirche gegenüber den religiösen Minderheiten in Indien verstanden. Auch der gegenwärtige Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz, Telesphore Toppo, gehört einer ethnischen Minderheit an: er stammt aus dem Volk der Adivasi. (PA) (Fidesdienst, 20/1072004 - 27 Zeilen, 297 Worte)


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