Lusaka (Fidesdienst) - „Seit dem glücklichen Tag unserer Unabhängigkeit im Jahr 1964 wissen wir, dass die Unabhängigkeit nicht das Ziel, sondern der Beginn eines langen und schwierigen Weges zum Aufbau des Landes ist“, so die Vertreter der drei größten christlichen Kirchen in Sambia, anlässlich des 40. Jahrestages der Unabhängigkeit des Landes. In einer gemeinsamen Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, ziehen die Vertreter des Council of Churches in Sambia (CCZ), der Evangelical Fellowship of Zambia (EFZ) und der Katholischen Bischofskonferenz des Landes (ZEC) Bilanz. In dem Papier mit dem Titel „Zuversichtlich in die Zukunft blicken“, das im Namen der Bischofskonferenz vom Erzbischofskoadjutor von Lusaka und ZEC-Vorsitzenden Telesphore-George Mpundu unterzeichnet wurde, bekräftigen die Religionsvertreter, dass der Jahrestag für die christlichen Kirchen Anlass sei, „Gott für das Geschenk der Unabhängigkeit zu danken“ und „den eigenen Beitrag zum Aufbau eines besseren Sambia neu einzuschätzen“.
In ihrer Bilanz im Rückblick auf die 40 Jahre seit der Unabhängigkeit nennen die Religionsvertreter unter den positiven Ergebnissen: eine gute gesellschaftliche Integration („trotz sozialer Unterschiede ist das Land geeint“); die Abwesenheit von Konflikten („Sambia kann zurecht als Oase des Friedens beschrieben werden“); das relativ stabile politische System („trotz zahlreicher mehrerer politischer Wenden ist das Land nie in die Anarchie abgestürzt“); Investitionen in Infrastrukturen, Erziehung und Gesundheitswesen („wahrend der vergangenen 40 Jahre wurden Krankenhäuser und Krankenstationen in allen Verwaltungsbezirken gebaut“). Dabei erinnern die Religionsvertreter auch an den beachtlichen Beitrag der christlichen Kirchen zur Entwicklung des Landes: „Die Kirchen haben wichtige Beträge in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, landwirtschaftliche Entwicklung, Jugendbetreuung und Bekämpfung von HIV/AIDS geleistet und werden dies auch weiterhin tun“.
Doch nach Ansicht der Autoren gibt es auch Probleme, die einer Lösung bedürfen. Auf wirtschaftlicher Ebene erinnern sie dabei an die Verstaatlichung der wichtigsten Industrieunternehmen die zu einer ineffizienten und in starkem Maß von politischen Vorgängen abhängigen Produktion geführt hat und an die Abhängigkeit vom Kupfergeschäft, die das Land nach dem Rückgang des Preises für dieses Metal und dem gleichzeitigen Anstieg der Ölpreise in den 70er Jahren in eine tiefe Krise gestürzt hat.
Unter den Herausforderungen nennen, die das Land angehen muss, nennen die Religionsvertreter: die Armut („vor allem in ländlichen Gebieten“); die unangemessen Nutzung der landwirtschaftlichen Kapazitäten des Landes; die umfangreichen Walsrodungen („die sich negativ auf das Klima auswirken“); die Arbeitslosigkeit; den mangelnden Respekt für Frauen; die Verbreitung von Aids und anderen Krankheiten wie Tuberkulose und Malaria; die wachsende Zahl von Waisen und Straßenkindern; Korruption im öffentlichen und privaten Bereich; das schwache Demokratiebewusstsein; die Abhängigkeit von externer Hilfe bei der Entwicklung des Landes und das mangelnde Engagement der sambischen Bürger und Institutionen in diesem Bereich.
Angesichts dieser Situation betonen die Religionsvertreter: „Als Christen können wir in unserem Land einen besonderen und ausschlaggebenden Beitrag leisten, wenn wir uns der Probleme des Landes annehmen und dabei eine moralische Vision vermitteln“. (LM) (Fidesdienst, 19/10/2004 - 43 Zeilen, 457 Worte)