ASIEN/PHIIIPPINEN - Der Fastenmonat Ramadan beginnt auf den Philippinen im Zeichen des muslimisch-christlichen Dialogs

Dienstag, 19 Oktober 2004

Zamboanga City (Fidesdienst) - Im Zeichen des Dialogs und des Friedens begann der Fastenmonat Ramadan im Süden der Philippinen. Auf der Insel Mindanao und den kleineren Nachbarinseln lebt eine Muslimische Minderheit, unter der in den vergangenen Jahren verschiedene Guerilla-Bewegungen entstanden sind, die die Unabhängigkeit von Manila fordern. Gegenwärtig hat die Moro Islamic Libaration Front, die den islamischen Widerstand im Süden der Philippinen anführt, jedoch die eigene Bereitschaft zum Dialog mit der neuen Regierung unter Staatspräsidentin geäußert. Nachdem bereits malaiische Beobachter in der Region eingetroffen sind, die bei Verhandlungen als Mittler fungieren werden, ist man im Land davon überzeugt, dass die Gespräche zwischen den Rebellen und der Regierung bald wieder aufgenommen werden. Im Mittelpunkt dieser Gespräche wird die Entwaffnung der Guerillagruppen, als Voraussetzung für eine tatsächliche Befriedung, stehen.
Unterdessen bemühen sich die Katholiken auf Mindanao bereits um das Entstehen guter Beziehungen zu den muslimischen Gläubigen, die in das soziale und bürgerliche Gewebe eingegliedert werden sollen, so dass sie sich selbst als gleichwertige ‚Bürger’ des Landes empfinden. Damit solle eine Kultur des Friedens und der Toleranz, insbesondere unter den jungen Menschen in den Schulen und an den Universitäten gefördert werden.
Der Beginn des Fastenmonats Ramadan am vergangenen 14. Oktober war Anlass für eine Reihe von Initiativen, die diesen Geist fördern sollen: Die von dem italienischen PIME-Missionar Sebastiano d’Ambra in Zamboanga gegründete „Silsilah“-Bewegung veranstaltete ein Treffen mit muslimischen Gläubigen im Zeichen des Gebets, der Gemeinschaft und der Versöhnung.
Die Bewegung wandte sich auch in einer Botschaft an alle muslimischen Gläubigen, denen sie wünschte, dass der Fastenmonat Ramadan die Gläubigen Gott und den Mitmenschen näher bringen möge. „Wir hoffen, dass der Her die Gebete der Christen und Muslimen und aller Gläubigen erhören möge, damit es in unserer Welt Frieden und Harmonie geben wird.“
Vor kurzem versammelten sich auch die Mitglieder des Interreligiösen Rates der Religionsführer, der sich insbesondere für den Dialog zwischen den Religionen einsetzt. Die Delegierten befassten sich mit dem Thema „Religion und Wertevermittlung: Kanäle des Dialogs und des Friedens“. Im Rahmen der Beratungen wurden auch die Ergebnisse einer Untersuchung bekannt gegeben, die bei einer Umfrage unter Jugendlichen in staatlichen und privaten Schulen in Zamboanga durchgeführt wurde. Aus der Umfrage ging hervor, dass 75% der jungen Menschen sich für den Religionsunterricht entscheiden und dass die meisten Schüler Initiativen zur Förderung des interreligiösen Dialogs begrüßen. (PA) (Fidesdienst, 19/10/2004 - 35 Zeilen, 392 Worte)


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