AMERIKA/MEXIKO - Eucharistischer Weltkongress: „Die Eucharistie, das Proviant auf unserer Pilgerreise“. Nach der Prozession mit der Gottesmutter von Zapopan besuchen Kardinäle und Bischöfe Krankenhäuser und Gefängnisse in Guadalajara

Donnerstag, 14 Oktober 2004

Guadalajara (Fidesdienst) - Am zweiten Tag der Kongressarbeiten des 48. Eucharistischen Weltkongresses stand am 12. Oktober das Thema „Die Eucharistie, das Proviant auf unserer Pilgerreise“ im Mittelpunkt. Der Tag begann mit der feierlichen Marienprozession mit der Gottesmutter von Zapopan, an dem rund drei Millionen Gläubige teilnahmen. Die Prozession führte über einen 7,5 Kilometer langen Weg vom Dom von Guadalajara zur Basilika im Marienheiligtum in Zapopan. Auf der Plaza de las Americas in Zapopan wurde ein Gottesdienst mit dem Erzbischof von Guadalajara, Kardinal Juan Sandoval Iniguez gefeiert. In seiner Predigt forderte der Kardinal alle Anwesenden auf, „sich zur Eucharistie bekehren und sich nicht von der Strömung der säkularisierten und hedonistischen Welt mitreißen zu lassen, die sich nur an materiellen Gütern ausrichtet, denn die eigentliche Bestimmung des Menschen geht über die Manöver derjenigen hinaus, die sich des Bewusstseins von jungen Menschen, Kindern und Erwachsenen bemächtigen, um sie zu schwachen und manipulierbaren Geschöpfen zu machen, die nicht mehr in der Lage sind zwischen Gut und Böse zu unterscheiden“.
Am Nachmittag fanden in den einzelnen Pfarreien der Stadt Katecheseveranstaltungen nach Sprachgruppen statt, an denen alle Interessierten teilnehmen konnten. Um auch Kranken und Gefangenen der Stadt die Möglichkeit zur Teilnahme an dem großen eucharistischen Ereignis zu geben, besuchten Kardinäle und Bischöfe am Nachmittag die Krankenhäuser und Haftanstalten der Stadt. Patienten und Gefangene hatten sich bereits im Vorfeld des Eucharistischen Weltkongresses auf diesen Besuch vorbreitet und sich dabei eingehend mit dem Geheimnis der Eucharistie befasst. Wie der Koordinator der Gefängnispastoral der Erzdiözese Guadalajara, Pater Olegario Corona, berichtet, hatten die Gefangenen in den Männer- und Frauenhaftanstalten der Stadt in der Zeit vom 25. September bis 9. Oktober die Möglichkeit zur Teilnahme an der Anbetung der Eucharistie. In den Männerhaftanstalten nahmen täglich rund 250 Personen an der Anbetung teil. Seither wir die allen Zellen täglich eine Stunde Schweigezeit eingehalten. Bischof Czeslaw Kozon sagte bei seinem Besuch im Zentrum für Soziale Rehabilitation (CERESO): „Im Verlauf eines Eucharistischen Weltkongresses durfte ein solcher Besuch nicht fehlen. Es war wichtig, dass Christus nicht nur in der Hostie verehrt wird. Auch dies ist eine Form der Betrachtung Christi, den wir in Kranken und Gefangenen sehen.“
Der Erzbischof von Siviglia (Spanien), Kardinal Carlos Amigo Vallejo, bekräftigte bei seinem Besuch im Krankenhaus „Frau Antonio Alcade“, dass an keinem Ort die Eucharistie eine solche Bedeutung annehme, wie im Krankenhaus, den in diesen Menschen komme das Antlitz des gekreuzigten Jesus Christus. Der Leiter des Krankenhauses, Dr. Jaime Augustin, erklärte zum Besuch der Kongressteilnehmer im Krankenhaus, dass „die Patienten nicht nur Medikamente, sondern auch spirituelle Speise brauchen“.
Am Abend des 12. Oktober fanden in den 14 Vikariaten der Erzdiözese Guadalajara so genannten „Rosenkranz-Spiele“ statt, bei denen der Rosenkranz schauspielerisch dargestellt wird, an denen zahlreiche Gläubige und Kongressteilnehmer teilnahmen. Die Aufführungsorte selbst waren zusätzlich mit Symbolen geschmückt, die die verschiedenen Geheimnisse des Rosenkranzes darstellen. (RZ) (Fidesdienst, 14/10/2004 - 35 Zeilen, 491 Worte)


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