ASIEN/PHILIPPINEN - Dreizehn Morde an Priestern auf Mindanao: Kirche fordert von der Regierung die „Bekämpfung einer Kultur der Straffreiheit“

Samstag, 29 Oktober 2011

Cotabato (Fidesdienst) – Von den insgesamt 13 Morden an Priestern, die seit 1970 auf der Insel Mindanao verübt wurden, konnte nur einer aufgeklärt werden (der des italienischen Missionars aus dem Päpstlichen Institut für die Außenmissionen P. Tullio Favali). In weiteren 12 Fällen bleiben die Täter unbestraft. Dies teilen Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Mindanao dem Fidesdienst mit. Zuletzt wurde auf Mindanao am vergangenen 17. Oktober 2011 der aus Italien stammende Missionar P. Fausto Tentorio ermordet.
Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Indios auf Mindanao, Bischof José Cabantan von Malaybalay, betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Es herrscht eine Kultur der Straffreiheit, die dringend mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Im Falle der ermordeten Priester aber auch vieler Führungspersönlichkeiten aus der Gesellschaft wissen wir nicht, wer die Ausübenden und die Mandanten waren und welche Gründe sich hinter dem Mord verbergen. Wir können nur Vermutungen darüber anstellen“. „Das Problem ist auch im Fall von P. Tentorio“, so der Bischof weiter, „dass die Zeugen Angst haben und sich deshalb zurückhalten“. „Von P. Tentorio wissen wir, dass er Drohungen von paramilitärischen Gruppen erhalten hatte. Diese Gruppen stehen in Verbindung mit großen Unternehmen, die Grundstücke der Indios in Beschlag nehmen wollen. Für die Rechte dieser Indios hatte der Missionar sich eingesetzt. Dies ist ein Konflikt, vor dessen Hintergrund man ermitteln sollte“, so der Bischof.
Abschließend fordert Bischof Cabantan: „Als Kirche fordern wir die Regierung auf, Maßnahmen zum Schutz von Zeugen zu ergreifen, damit die Wahrheit ans Tageslicht gelangt und damit diese ungute Kultur der Straffreiheit, die auf Mindanao herrscht, bekämpft werden kann. Dies muss eine Priorität auf der Agenda der Regierung sein, damit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit garantiert künftig werden können.“ (PA) (Fidesdienst, 29/10/2011)


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