AMERIKA/MEXIKO - Bischof von Nuevo Laredo: „Die steigende Zahl der Ausgewiesenen aus den Vereinigten Staaten stellt uns vor neue Herausforderungen“

Mittwoch, 26 Oktober 2011

Tamaulipas (Fidesdienst) – „Für Mexiko ist es eine große Herausforderung viele Tausende Menschen aufzunehmen, die aus den Vereinigten Staaten ausgewiesen werden, nachdem die Regierung des Landes beschlossen hat illegale Zuwanderer unterschiedslos in Abschiebungshaft zu nehmen“, so Bischof Gustavo Rodriguez Vega, von Nuevo Laredo in der mexikanischen Grenzregion Tamaulipas.
Bischof Rodriguez Vega äußert sich in diesem Sinne kurz nach der Veröffentlichung der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Welttag der Migranten 2012, in der der Papst eine Haltung der Annahme und die Verhinderung von Diskriminierung gegenüber Migranten wünscht (vgl. Fidesdienst vom 26/20/2011).
Der Bischof von Nuevo Laredo verurteilt die Ausweisung Tausender mexikanischer Migranten: absurde Abschiebungsbestimmungen würden dabei auch dazu führen, dass unzählige Kinder abgeschobener Eltern alleine in den Vereinigten Staaten zurückbleiben. Dabei übte er auch Kritik an der Tatsache, dass die Vereinigten Staaten mexikanische Auswanderer als Kriminelle betrachten anstatt zu verstehen, dass sie infolge extremer Armut ihre Heimat verlassen mussten.
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, bezieht sich der Bischof auf einen Bericht des US-amerikanischen Innenministeriums (DHS), das darauf hinweist, dass dank neuer Technologien und einer besseren Umsetzung der Bestimmungen die illegale Einwanderung in den Vereinigten Staaten um 30% zurück gegangen ist.
Dies bedeute, dass über 100.000 Mexikaner im Laufe des vergangenen Jahres an der Grenze zu Tamaulipas ausgewiesen wurden, von denen mindestens 80.000 über die Grenze in Nuevo Laredo zurück kamen, wie aus Daten der Regierung und des Nationalen Instituts für Migration (INM) hervorgeht. Bischof Rodriguez Vega beklagte, dass diese Menschen an der Grenze zu Mexiko sich selbst überlassen werden. Unter den Ausgewiesenen befänden sich auch Verletzte und Kranke, so der Bischof weiter. Es handele sich um Menschen, die fern von der eigenen Familie seien, die oft nicht einmal wisse, was diesen Menschen geschieht und ihnen damit auch nicht helfen könne.
Im Haus des Migranten in Nuevo Laredo haben im vergangenen Jahr rund 10.0000 Migranten Zuflucht gesucht. Bei rund der Hälfte handelte es sich um Mexikaner, die aus den USA ausgewiesen worden waren. Unterdessen versuchen viele Migranten aus der Stadt Nuevo Laredo eine erneute Auswanderung. (CE) (Fidesdienst, 26/10/2011)


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