AMERIKA/GUATEMALA - Unterernährung gefährdet die Gesundheit unter Armen: 17% der Bürger leben in Armut

Dienstag, 25 Oktober 2011

Guatemala (Fidesdienst) – Tausende Familien in Guatemala ernähren sich von einfacher Kost auf der Basis von Mehl und Getreide, da sie sich teuere eiweißhaltige Lebensmittel nicht leisten können, die für das gesunde Wachstum und die geistige Entwicklung notwendig sind. Das Phänomen ist im ganzen Land verbreitet, betrifft aber vor allem Einwohner der ländlichen Gebiete und arme Bevölkerungsteile. Oft stellen Ärzte fest, dass eine chronische Unterernährung die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt. In Guatemala mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern gibt es die höchste Rate der chronischen Unterernährung bei Kindern in Lateinamerika, mit 49,3% der Kinder im Alter unter fünf Jahren. Wie Ernährungswissenschaftler eines staatlichen Krankenhauses in Totonicapan feststellten, herrscht in der Region mit 77% der Bevölkerung die größte Lebensmittelunsicherheit des Landes. Die Daten des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen sind ebenfalls alarmierend: die chronische Unterernährung führt zu einer Reduzierung des Intelligenzquotienten um 10 bis 15 Prozentpunkte und Vitamin-A-Mangel beeinträchtigt bei Kindern im Alter unter 5 Jahren die Leistungsfähigkeit des Immunsystem bis zu 40%. Tritt chronische Unterernährung während der ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes auf, entstehen irreversible Entwicklungsschäden.
Zwischen 2002 und 2008 stieg Blutarmut bei Kindern im Alter unter fünf Jahren von 42% auf 48%. Unterernährung kann nicht nur durch die Verteilung von Lebensmitteln bekämpft werden. Insbesondere sind die Bekämpfung von Armut, die Verbesserung des Bildungssystems und des Gesundheitssystems die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für Frauen notwendig. (AP) (Fidesdienst, 25/10/2011)


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