VATIKAN - Papstbotschaft zum Welttag der Migranten 2012: Migration ist Gelegenheit zur Verkündigung des Evangeliums

Dienstag, 25 Oktober 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die gegenwärtige Stunde ruft die Kirche auf, eine Neuevangelisierung durchzuführen, auch innerhalb des weiten und komplexen Phänomens der menschlichen Mobilität, und die Missionstätigkeit zu verstärken, sowohl in den Gebieten der Erstverkündigung als auch in den Ländern christlicher Tradition“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum 98. Tag der Migranten und Flüchtlinge (15. Januar 2012) zum Thema „Migration und Neuevangelisierung“. Die heute im Vatikan vorgestellte Botschaft erinnert auch an die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Verkündigung des Evangeliums in der heutigen Zeit: Säkularisierung, das Aufkommen neuer sektiererischer Bewegungen, eine weit verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem christlichen Glauben, eine deutliche Tendenz zur Zersplitterung.
„Das gegenwärtige Migrationsphänomen ist auch eine von der Vorsehung geschenkte Gelegenheit für die Verkündigung des Evangeliums in der heutigen Welt“, so Papst Benedikt XVI. weiter, „Männer und Frauen aus verschiedenen Teilen der Erde, die Jesus Christus noch nicht begegnet sind oder ihn nur bruchstückhaft kennen, bitten in Ländern alter christlicher Tradition um Aufnahme. Ihnen gegenüber müssen angemessene Wege gefunden werden, damit sie Jesus Christus begegnen und kennen lernen und das unschätzbare Geschenk des Heils erfahren können, das für alle Menschen Quelle des »Lebens in Fülle« ist (vgl. Joh 10,10). Den Migranten kommt in diesem Zusammenhang eine wertvolle Rolle zu, denn sie können »selbst Verkündiger des Wortes Gottes und Zeugen des auferstandenen Jesus, der Hoffnung der Welt, werden“.
Schließlich betont der Papst den notwendigen Schutz für alle die vor „Verfolgung und Gewalt“ fliehen und denen die „Achtung der Menschenwürde“ gebührt. Die einzelnen Staaten und die internationale Gemeinschaft seien berufen, heißt es in der Botschaft, „eine Haltung gegenseitiger Annahme einzunehmen, Ängste zu überwinden und Diskriminierungen zu vermeiden“. Abschließend ruft der Papst christliche Gemeinden auf „durch die Unterstützung neuer politischer, wirtschaftlicher und sozialer Projekte, die die Achtung der Würde jeder menschlichen Person, den Schutz der Familie, den Zugang zu angemessener Unterbringung, zu Arbeit und Hilfeleistungen fördern“ (Fidesdienst, 25/10/2011)


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