AFRIKA/KENIA - Caritas Somalia: „In Dadaab werden die Mindesthilfsleistungen so lange garantiert bis es ein neues Sicherheitsprotokoll gibt“

Montag, 24 Oktober 2011

Nairobi (Fidesdienst) – „Derzeit werden angesichts der Sicherheitsbedingungen in Dadaab die so genannten ‚Life Saving Activities’ des UNHCR garantiert. Alle vor Ort tätigen Hilfswerke gewährleisten die Präsenz des für diese Operationen dringend notwendigen Personals“, so Frau Suzanna Tkalec vom Hilfswerk Catholic Relief Services (CRS), die im Auftrag von Caritas Somalia die Hilfsprogramme in Dadaab (im Norden Kenias an der Grenze zu Somalia) koordiniert, wo am 12. Oktober zwei Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ entführt wurden. Die beiden Helferinnen wurden aus dem Camp Ido entführt, wo die größte Gemeinschaft somalischer Flüchtlinge weltweit lebt (über 400.000 Menschen). Die Lage bleibt weiterhin angespannt, nachdem die kenianische Armee eine Offensive gegen die Hochburgen der Shabaab-Milizen im Süden des Landes auf den Weg brachte. An der Offensive sind über 4.000 Soldaten beteiligt. Frau Tkalec berichtet, dass sie in der vergangenen Woche „viele Militärfahrzeuge auf dem Weg zur somalischen Grenze gesehen hat“.
„Die verschiedenen Hilfswerke, die in Dadaab aktiv sind, informieren sich stündlich über die Lage vor Ort, damit sie wissen, wann und wie die Programme in vollem Umfang wieder aufgenommen werden können“, so Frau Tkalec.
„Das UNHCR entwickelt in Absprache mit der Regierung in Kenia derzeit ein neues Sicherheitsprotokoll, das mehr Sicherheit in Dadaab gewährleisten soll. Wenn diese Protokolle vorliegen, werden wir alle Aktivitäten in den Camps der Region wieder aufnehmen. Bisher gab es keine Meldungen im Hinblick auf mögliche Attentate in der Region, aber es steht fest, dass in einem solchen Fall die höchste Alarmstufe gilt“, so die Mitarbeiterin von Caritas Somalia abschließend.
Als Protest gegen die Offensive der kenianischen Truppen (die von französischen Marineeinheiten und US-amerikanischen Flugzeugen ohne Pilot unterstützt werden soll) wird unterdessen der Sprengstoffanschlag auf eine Diskothek in Nairobi betrachtet, bei dem am 23. Oktober 14 Menschen verletzt wurden. (LM) (Fidesdienst, 24/10/2011)


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