ASIEN/PHILIPPINEN - Neue Elemente bei den Ermittlungen zum Mord an P. Tentorio: Militärs und paramilitärische Gruppen stehen im Verdacht

Donnerstag, 20 Oktober 2011

Davao (Fidesdienst) - „Justice for Father Pops Movement“ nennt sich eine neue Bürgerbewegung, die seit heute offiziell in Davao, einer der größten Städte auf der Insel Mindanao, aktiv ist und Transparenz und Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Mord an dem italienischen Missionar Fausto Tentorio (auch „Father Pops“ genannt) fordert. Der Missionar vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) wurde vor wenigen Tagen in Arakan von Killern ermordet. In dem Forum schließen sich verschiedenen Bürgerinitiativen und kirchliche Bewegungen zusammen, darunter „Exodus for Justice and peace“ und „Rural missionaries of the Philippines“ (deren Mitglied P. Fausto war) sowie viele Organisationen, in denen sich Katholiken und Protestanten zusammenschließen, Menschenrechtsbewegungen, Gemeinschaften der indigenen Stämme und Studenten aus Mindanao.
Das Forum ist in zahlreichen Provinzen und Dörfern auf Mindanao vertreten und führte eigene Ermittlungen in Arakan durch, wo P. Tentorio ermordet wurde: diese Nachforschungen liefern neue Elemente für die Ermittler im Hinblick auf die mögliche Verwicklung der philippinischen Streitkräfte und paramilitärischer Gruppen in den Mord.
Aus dem Schlussbericht zur „Mission vor Ort“, den das Forum dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, geht hervor, dass der Missionar Mitglied des „Rates für Frieden und Ordnung“ der Gemeindeverwaltung in Arakan war und sich gegen die militärische Präsenz wehrte, die seit mehreren Jahren das soziale Leben der Menschen beeinträchtigt: die Regierung unter Beningno Aquino bewilligte die Stationierung umfassender Kontingente zur Gewährleistung der Sicherheit ausländischer Unternehmen auf Mindanao. P. Tentorio, so die Aktivisten lehnte auch das „Barangay Defence System“ ab, in dessen Rahmen Soldaten auch an öffentlichen Orten, wie zum Beispiel Schulen oder Plätzen stationiert werden sollen. Man wirft ihm auch vor, dass er sich für die medizinische Versorgung von Mitgliedern der kommunistischen „New People’s Army“ eingesetzt hat. Er war also bei den „Militärs und auch bei der paramilitärischen Gruppe der Gantangan unbeliebt“. Die Gantangan-Gruppe rekrutiert unter Aufsicht der Armee des Landes auch Mitglieder aus indigenen Völkern. Die Gruppe soll für Morde, Gewalt und Drohungen gegen Menschenrechtskämpfer und Stammeshäuptlinge verantwortlich sein.
Das Forum „Justice for Fahter Pops“ fordert auf der Grundlage der Untersuchungen alle, die zu den Ermittlungen beitragen können, zu einer Aussage auf und fordert Ermittelungen gegen Militärs in der Region Arakan und deren Rückzug aus den von den Ureinwohnern bewohnten Gebieten. Von der Regierung fordert das Forum auch die Auflösung der Gantangan-Gruppe und die Bekämpfung der Gewalt gegen indigene Gemeinschaften auf Mindanao gefordert. (PA) (Fidesdienst, 20/10/2011)


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