AMERIKA/PHILIPPINEN - Leiter der bischöflichen Kommission für indigene Völker: „Der Mord an dem Missionar war sorgfältig geplant und gut organisiert“

Mittwoch, 19 Oktober 2011

Kidapawan (Fidesdienst) – „Die Präsenz professioneller Killer lässt auf einen gut organisierten Plan schließen, der der Ermordung von P. Fausto Tentorio zugrunde liegt. Der Missionar setze sich für die Rechte der indigenen Völker und den Schutz ihres Lebensumfelds ein. Wir müssen die Ermittlungen in diese Richtung fortsetzen, damit wir verstehen, wer sich durch die Tätigkeit des Missionars belästigt fühlte“, so Bischof Jose Cabantan von Malaybalay, Leiter der bischöflichen Kommission für indigene Völker.
Wie Bischof Cabantan dem Fidesdienst berichtet, hatte sich P. Fausto ablehnend im Hinblick auf den geplanten Bau eines Staudamms für das Wasserkraftwerg „Pulangui V“ geäußert, das mit einer Stromleistung von 300 Megawatt zu den größten auf der Insel Mindanao gehört und die Provinzen Bukidnon und Cotabato versorgt. Wie Bürgerinitiativen und Vertreter der Ureinwohner beklagen, würde der Bau des Staudamms zur Überschwemmung von Friedhöfen, heiligen Stätten, Ackerland und Jagdgebieten des Maguindanaon- und Mandobo Völker führen, unter denen P. Tentorio tätig war. Dadurch würden Teile der Identität, der Kultur und des Lebensstils von rund 1 Million Ureinwohnern und 27 Gemeinschaften für immer zerstört.
„Wir fordern Gerechtigkeit“, so der Bischof, „Gerechtigkeit bedeutet vor allem Bekämpfung der Straffreiheit: wir wollen, dass die Verantwortlichen des Verbrechens festgenommen und vor Gericht geführt werden. Und es bedeutet auch, dass aufgedeckt wird, wer die Mandanten des Mordes sind: die Mächtigen, die einen Missionar eliminieren wollten, der sich furchtlos für den Schutz der Würde ausgegrenzter Völker und den Erhalt der Schöpfung einsetzte.“
„Wir sind zutiefst bestürzt und traurig über dieses tragische Ereignis“, so der Bischof abschließend, „Wir haben eng mit P. Tentorio zusammen gearbeitet und erst vor einem Monat hatten wir die letzte gemeinsame Sitzung der Kommission für indigene Völker. Er fühlte sich mit den indigenen Völkern sehr verbunden und widmete sein ganzes Leben den für sie bestimmten Entwicklungsprojekten. Er hat diesen Menschen wieder Hoffnung gemacht. Die Ureinwohner werden diese Hoffnung nicht verlieren: wir werden unsere Arbeit unter ihnen in der Erinnerung an den Missionar fortsetzen und die Kommission wird die von ihm auf den Weg gebrachten Bildungs- und Entwicklungsprojekte weiterführen“. (PA) (Fidesdienst, 19/10/2011)


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