AFRIKA/SUDAN - Das Dorf Rokwe ist Zufluchtsort für Leprakranke

Mittwoch, 5 Oktober 2011

Yuba (Fidesdienst) – Auf den Ersten Blick gleicht das Dorf Rokwe am Stadtrand von Yuba vielen anderen Dörfern im Südsudan. Doch es handelt sich nicht um einen Ort wie alle anderen, denn das Dorf ist eine Leprakolonie, die von der Ortskirche betreut wird und den Brüdern des Heiligen Martin de Porres anvertraut ist. Die kleine Krankenstation leidet chronisch unter Geldmangel und der Krieg hat dazu geführt, dass die Verteilung der Medikamente nur unregelmäßig stattfand. Trotzdem führten diejenigen, die dort für die die Krankenpflege verantwortlich sind, ihre Tätigkeit fort. Auch nach der Heilung ziehen es viele Patienten vor, weiterhin im Dorf zu leben. Oft tragen sie Behinderungen davon, die ihr Leben in einer der ärmsten Regionen der Welt erschweren. Außerdem schien die Kolonie auch während der Zeit des Bürgerkriegs ein sicherer Ort. Die 350 Einwohner von Rokwe bleiben oft von der Gewalt verschont, zur der es in anderen Dörfern kam, da die Soldaten sich vor einer Ansteckung fürchteten. „Dies ist ein wahres Stigma. Die Menschen glauben, dass man sich allein dadurch ansteckt, dass man einem Kranken die Hand gibt, doch dies ist unmöglich. Die Leute haben auch Angst vor dem Kontakt mit einem Patienten der schon lange geheilt ist“, so einer der Brüder aus der Gemeinschaft des heiligen Martin de Porrees.
Unterdessen hoffen die Einwohner des Südsudan, der seit kurzem vom Südsudan unabhängig ist, auf eine bessere Zukunft für ihr Land. Doch es gibt auch viele, die skeptisch sind, da es bisher keine wesentliche Verbesserung der Situation gegeben hat. (AP) (Fidesdienst, 05/09/2011)


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