EUROPA/ALBANIEN - Die Neuevangelisierung richtet sich nicht nur an die Christen, die sich vom Glauben entfernt haben, sie richtet sich an alle Menschen

Montag, 3 Oktober 2011

Tirana (Fidesdienst) – „Die Neuevangelisierung ist für die europäischen Bischöfe ein großes Anliegen und entsprechende Aktivitäten verschiedenster Ausprägung sind bereits in vollem Gange: Diözesansynoden und Reflexionen auf der Ebene der Bischofskonferenzen, Veröffentlichungen (in fast allen Ländern), zahlreiche konkrete Initiativen“, heißt es in der Pressemitteilung zum Abschluss der Vollversammlung des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), die in Tirana (Albanien) vom 29. September bis 2. Oktober stattfand (vgl. Fidesdienst vom 29/09/2011 und 30/09/2011).

„Das Leben und die Lebendigkeit der Kirche manifestiert sich in der Evangelisierung“, heißt es in der Verlautbarung zum Thema Neuevangelisierung weiter, „Die Evangelisierung ist nicht lediglich eine pastorale Aktivität unter vielen anderen, sie ist vielmehr Ausdruck und Auftrag der Pastoral schlechthin. Die Neuevangelisierung richtet sich nicht nur an die Christen, die sich vom Glauben entfernt haben, sie richtet sich an alle Menschen. Sie verkündet Christus, wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch zugleich, der gekreuzigt wurde, um die Not der Menschen auf sich zu nehmen, und der auferstanden ist, auf dass wir leben. Alle Gläubigen sind aufgrund ihrer Taufe dazu aufgerufen, an der Neuevangelisierung teilzuhaben: Familien, junge Menschen, die in der Regel eine größere Bereitschaft aufweisen, Missionare zu sein, aber auch Pfarreien, Bewegungen und neue Gemeinschaften. Die Katechese und die katholischen Schulen sollen ebenfalls immer mehr ein Ort der Evangelisierung sein und werden. Die Sakramente schließlich sind der Ort schlechthin, wo Neuevangelisierung stattfindet. Es geht außerdem darum, neue Möglichkeiten zu finden, um für die Evangelisierung den Weg zu bereiten, beispielsweise über die neuen Technologien, das Internet und die sozialen Netzwerke. All diese Bestrebungen sind jedoch nur möglich, wenn wir uns gemäß dem Beispiel der Christen in der Apostelgeschichte neu für den Heiligen Geist öffnen: „Es gibt keine Neuevangelisierung ohne neue Pfingsten!“

Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella wandte sich in einer Rede an die Vollversammlung. Er stellte fest, dass in der heutigen Zeit viele Europäerinnen und Europäer keine Kenntnisse mehr über das Christentum haben und dass in dem viel zitierten Wort „Krise“ auch die Chance des Wachstums innewohnt. „Die Neuevangelisierung ist eine Chance, die uns geschenkt wird, damit wir uns die aktuelle historische Situation zueigen machen und richtig interpretieren: So wird das gewohnte Engagement der Kirche außergewöhnlich. Oder anders ausgedrückt: Wir sind dazu aufgerufen, das gewohnte Engagement der Kirche – die Evangelisierung – auf außergewöhnliche Art zu leben“, so Mgr. Rino Fisichella weiter. (SL) (Fidesdienst, 03/10/2011)


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