ASIEN/PAKISTAN - Christen zum Todesurteil für den Mörder von Salmaan Taseer: „Eine mutige Entscheidung des Gerichts, aber wir lehnen die Todesstrafe ab!"

Samstag, 1 Oktober 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Der Antiterror-Gerichtshof in Pakistan verurteilte Malik Mumtaz Hussain Qadri, den Mörder des ehemaligen Gouverneurs von Punjab, Salmaan Taseer, zum Tode. Der Gouverneur hatte sich für die Christin Asia Bibi eingesetzt, die auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen zum Tode verurteilt wurde, und engagierte sich für die Abschaffung der so genannten Blasphemie-Paragraphen. Auf das Todesurteil reagierten die Anhänger radikalislamischer Gruppen in mit Protesten und kündigten eine Kampagne an, die das Urteil stoppen soll.
Haroon Barkat Masih, Vorsitzender der „Masihi-Foundation“, die sich für die Causa Asia Bibi und die Rechte der Christen in Pakistan einsetz, betont in einem Kommentar gegenüber dem Fidesdienst: „Wir sind gegen die Todesstrafe und freuen uns nicht über ein solches Urteil. Wir schätzen trotzdem die Arbeit der Richter: das Gericht hat eine sehr mutige Entscheidung getroffen. Erstmals in Pakistan wird damit eine Person, die in einen Mord an einer hochrangigen Persönlichkeit verwickelt ist, zum Tode verurteilt“.
„Salman Taseer“, so der Stiftungs-Vorsitzende, „war ein Befürworter der Reform des Blasphemie-Gesetzes und wurde deshalb zum Schweigen gebracht. Taseer hatte mit seinen Positionen niemanden beleidigt, sondern nur die Abschaffung eines Gesetzes gefordert, das ein Diktator eingeführt hatte: dieses Gesetz führt zu Unterdrückung nicht nur für Nichtmuslime sondern auch für Muslime in diesem Land. Qadri wurde als Held gefeiert und diese extremistische Ideologie sollte bekämpft werden. Wir müssen uns heute dafür einsetzen, dass die Gründe, die diesem Menschen zu einem solchen Delikt geführt haben, ausgerottet werden. Wir setzen uns für die Achtung der Menschen, der Religionen und der Rechte aller ein. Wir sollten uns alle gemeinsam für eine tolerantere Gesellschaft einsetzen“.
„Wir müssen nun für den Sohn von Salmaan Taseer beten und uns für ihn einsetzen, der sich noch in den Händen seiner Entführer befindet“, so Salmaan Taseer abschließend, „und für alle, die unter dem Vorwand der Blasphemie in pakistanischen Gefängnissen festsitzen“. (PA) (Fidesdienst, 01/10/2011)


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