VATIKAN - Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker: „Wir sind das Herz, aus dem die Liebe zur Evangelisierung entspringt“

Samstag, 1 Oktober 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker, macht sich die Intuition der heiligen Theresa vom Kinde Jesu, Schutzpatronin der Missionen, zu eigen, und möchte im Leib der Kirche das Herz sein, aus dem die Liebe zur Evangelisierung entspringt“, so der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Ferdinando Filoni in seiner Predigt beim Gottesdienst, dem er heute Morgen am Fest der heiligen Theresa, in der Kapelle der Kongregation im Palazzo „di Propaganda Fide“ vorstand. Am heutigen 1. Oktober beginnt offiziell der Monat der Mission, den die katholische Kirche in allen Teilen der Welt feiert.
Erzbischof Filoni erinnert in seiner Predigt an das Leben der Heiligen, die 1873 geboren wurde und im Alter von nur 24 Jahren am 30. September 1897 starb. Die Heilige widmete ihr Leben dem „Heil der Seelen und der Erneuerung der Kirche“. Sie wurde von Papst Pius XI. zur Schutzpatronin der Missionen ernannt und von Papst Johannes Paul II. zur „Kirchenlehrerin“ proklamiert.
Der Präfekt zitierte in diesem Zusammenhang auch aus den Schriften der heiligen Theresa, in denen es heißt: „Ich hatte große Ziele und das war für mich ein Martyrium, denn ich suchte nach einer Antwort“. Die Antwort fand sie in den Briefen des heiligen Paulus (vgl. 1 Kor 12-13) der schreibt: „nicht alle können wir gleichzeitig Apostel, Propheten und Lehrer sein“, denn der Leib der Kirche hat viele Glieder. „Ich wollte alles sein, doch ich konnte nicht“, heißt es in der von Erzbischof Filoni zitierten Schrift weiter, „und ich verstand, dass es eines edlen und lebensnotwendigen Gliedes bedarf, das nicht fehlen darf: die Kirche hat ein Herz, das aus Liebe brennt“. Die heilige Theresa habe also verstanden, dass „allein die Liebe die anderen Glieder der Kirche zum Handeln drängt. Wenn die Liebe erloschen wäre, dann hätten die Apostel das Evangelium nicht verkündet und die Märtyrer ihr Blut nicht vergossen“. So sei die Heilige zu dem Schluss gekommen: „Hier habe ich meine Berufung gefunden: im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein“.
Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker betont in seiner Predigt: „Die Erfahrung der heiligen Theresa müssen wir in den Kontext ihres Lebens und der damaligen geschichtlichen Epoche einordnen – sie lebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – als die katholischen Missionen eine außergewöhnliche Konsolidierung und Ausdehnung erfuhren: es wurden große missionarische Werke und unzählige Missionsorden gegründet, die Personal für die Missionen bereit stellten.“
Doch diese Erfahrung sei auch heute noch „ein gültiges Programm für die Mission“, so der Präfekt abschließend, „unsere Kongregation möchte deshalb auch heute noch, der Intuition der heiligen Theresa vom Kinde Jesu folgend, im Leib der Kirche das Herz sein, aus dem die Liebe zur Evangelisierung entspringt. Wir alle sind berufen ein Teil davon zu sein und dafür zu arbeiten, wir müssen, die Mission als unsere hauptsächliche Berufung empfinden“. (PA) (Fidesdienst, 01/10/2011)


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